Monatliche Archive: März 2018



Messerschmitt Me 262 B-1

„Sturmvogel“

Nachbau der Messerschmitt Me 262 B-1 von Thomas aus Deutschland

Gerätebrett mit eingeklapptem Revi 16 B

Gerätebrett mit ausgeklapptem Revi 16 B

 




  • Bezeichnung: Flugzeug-Höhenmesser
  • Messbereich: 0 – 6000 m
  • Hersteller: G.Lufft, Stuttgart
  • Baujahr: ca. 1918
  • Werknummer: 19630
  • Besonderheit: kleine Bauform, in Taschenuhrform mit 1 Aufhängering

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  • Bezeichnung: Anlageprüfsender
  • Anforderungszeichen: Ln.28640
  • Gerät-Nr.: 124-133 A-1
  • Baumuster: APS 4
  • Hersteller: bou=Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., Werk Erfurt und Berlin
  • Baujahr: ca.1944

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  • Bezeichnung: Höhenmesser (für Flugzeuge und Luftschiffe/ Ballone)
  • Messbereich: 0 – 3500 m
  • Hersteller: Otto Bohne Nachf., Berlin
  • Baujahr: ca. 1915
  • Werknummer: 14001
  • Bemerkung: zugehörige Ledertransporttasche mit Aufhängeriemen zur Befestigung im Führerraum fehlt

Bemerkung zur barometrischen Höhenmesseung, Quelle: „Die Techniken der Aneroid-Barometer“, 2. erweiterte Ausgabe, Rainer Holland, 2019

https://www.epubli.de/shop/buch/Techniken-der-Aneroid-Barometer-Rainer-Holland-9783748527725/85188

Die Entwicklung der Flughöhenmesser lief parallel zur Entwicklung der Flugzeuge ab. Es wurden stets größere Höhenbereiche und genauere Anzeigen gefragt. An dieser Stelle müssen wir kurz auf die besonderen Anforderungen im militärischen Bereich eingehen, da sie dort am Schwierigsten waren.
Der Kontakt zu den Hintermännern der Internetpräsentation hat diesen Teil des Kapitels überhaupt erst möglich gemacht.
Was ist für einen Piloten im offenen Doppeldecker, hier mit einem Otto Bohne Höhenmesser, wichtig zu wissen? Nicht die absolute Flughöhe über Meeresniveau, sondern im Landeanflug die Höhe über seinem Flugfeld, also eine relative Höhe.

Relative Höhen, sind Höhen über dem Grund, und waren auch für Bombenschützen wichtig, um die Fallzeit
der Bomben bis zum Aufschlag kalkulieren zu können.
Nun kann man mit keinem barometrischen Höhenmesser solche Messungen vornehmen.
Man musste sich anders behelfen.
Der Pilot stellte vor dem Start seinen Höhenmesser auf 0 ein, man sprach vom Nullen. Bei der späteren Landung war bei der Anzeige 0 der Boden wieder erreicht. Bei diesem Vorgang wurden Luftdruck, Breitengrad und Temperatur automatisch erfasst.

In späteren Instrumenten gab es einen extra Nullzeiger dafür.
Ein anderes Verfahren war sinnvoll, wenn die Landung an einem anderen Ort in anderer Höhe erfolgen sollte.
Der Pilot stellte nun an seinem Höhenmesser die Höhe seines Startplatzes auf der Höhenskala ein. Wenn er
dann in einer anderen bekannten Höhe landen wollte, musste er eben nicht bei 0, sondern z.B. bei 520 m
landen. Auch hierbei flossen der Luftdruck etc. in die Justierung ein.

Ein kleiner Nebeneffekt bei dieser Art war, dass während der damals sehr kurzen Flüge von 1-3 Std. die angezeigte
Höhe der absoluten Höhe entsprach, was beim Überfliegen von Hindernissen mit bekannten Höhen ein kleiner Vorteil war. Ansonsten interessierte den Piloten im Flug die genaue absolute
Höhe nicht.
Für den Bombenschützen half die Kenntnis seiner absoluten Flughöhe, wenn er zusätzlich wusste, in welcher Höhe sein Ziel lag. Die Differenz war die relative Höhe, die  Höhe über Grund.
Fehlte ihm die Flug- oder Zielhöhe, so konnte nur ein Probewurf helfen. Die Fallzeit bis zum Aufschlag
wurde dann beim Zielwurf als Vorhalt genommen.

Zurück zu den Landungen. Da barometrische Höhenmesser nicht über einen so großen Höhenbereich genau anzeigen können, wurden Landungshöhenmesser vorgeschlagen, die in z.B. den letzten 150 m in Betrieb gingen und in
größerer Höhe mechanisch ausgeschaltet waren. Mit solchen Instrumenten könne man bei nur 1% Fehler immerhin auf 1 m genau messen.
Die Forderungen an Höhenmesser zur Zeit WK1 und WK2 waren: GenaueAnzeige bei der Landung,
Temperaturkompensation, Verringerung der Nachwirkung (Hysterese),  gute Ablesbarkeit also Linearität der Skalen. Kein Flattern des Zeigers, Bedienbarkeit mit Handschuhen und guter Witterungsschutz.
Kein Wunder, dass die Höhenmesser von Otto Bohne Nachf. in vielen der militärischen
Flugzeuge zu finden waren. Sie hatten eine Temperaturkompensation mit stabilem Bimetall im ersten langen Hebel, ein Aluminiumgehäuse, eine exzellente Verarbeitung und ein sehr gutes Schutzetui, das auch zur Aufhängung diente.

 

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(Hinweis: alle Bilder des Gerätebrett Nachbau sind unter Copyright von www.deutscheluftwaffe.de)

Erläuterung:

Alles hatte im Jahre 2002 begonnen……..

Ich selbst war eben neu in dieses Hobby „Gerätebrettbau“ eingestiegen, getrieben durch den Wunsch eine Gerätetafel meines Lieblings-Vogel`s der Messerschmitt Me 163, bestückt mit Echten Geräten zu bauen!

Also nichts wie hin an die für mich erste Flugzeugteilebörse in Speyer um schnell alles zu kaufen was es für diesen Bau notwendig ist. Doch die Ernüchterung lies natürlich nicht lange auf sich warten. Als „Grünschnabel“ an der Börse in Speyer mit einer Liste in der Hand, um alle Geräte des Raketenfliegers zu finden, wurde ich natürlich unter den alten Hasen im Geschäft bald zur Lachnummer des Tages :-). Die Enttäuschung nahm mich dann ziemlich schnell in den Griff ! Das „Lehrgeld in Sachen Wissen“ musste ich mit einem steilen Fall zurück in die Realität der Tatsachen zur Kenntnis nehmen. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht wie Aufwändig es sein würde ein solches Projekt zu vollenden. Auch konnte ich dazumal nicht erahnen, dass die Geräte zu diesem Baumuster, nicht tonnenweise in den Regalen der Händler lagerten um nur auf mich zu warten..

…. mit viel Geduld und Nachforschungen zum Ziel….

Dennoch konnte ich an diesem Tag, mein erstes Gerät, einen Drehzahlanzeiger , Fl.20265 zu diesem Mammut-Projekt „teuer“ einkaufen. Diese Tatsache beflügelte meinen Optimismus wieder weiter an diesem Ziel zu arbeiten, und das Gerätebrett dieses Baumuster`s zu bauen. Nun hiess es sich in Geduld zu üben, und beharrlich an der Sache dran zu bleiben!

Ich nutzte die Tatsache, das viele Erbauer, sich von der Idee – sich selbst ein Me 163 Brett zu bauen – davon abschrecken liessen, weil viele Komponente für ein derartiges Projekt, fast nicht mehr auf dem Markt zu kriegen sind!

Die heutige Sachlage gibt ihnen Recht! Es gibt fast nichts mehr in dieser Richtung auf dem Markt um in vernünftiger Zeit ein solches Projekt vorantreiben zu können. Vor noch nicht allzu langer Zeit, existierten nicht einmal gute Bilder zu den beiden Ofendruckmessern, Fl.20521 (0-25 kg/cm² und 0-6 kg/cm²) geschweige denn Echte Exemplare in Sammlerkreisen. Somit konnte dieses Vorhaben nur über viele Jahre mit grosser Geduld sowie guten Beziehungen gelingen!

.. hier als Rohbau gut zu erkennen die sehr komplexe Bauweise der Tafel, was zu dieser Zeit 1943 eher ungewöhnlich war – mit Annietmuttern in Holz…

Es gab vor einigen Jahren kaum Unterlagen oder Erkenntnisse über die genaue Instrumentierung der Maschine hinweg über die verschiedenen Zeitabschnitte der Jahre 1942-1945. Auch machte mir Position sowie Sinn und Zweck einiger Geräte viel Kopfzerbrechen. Oft waren nur Zeichnungen, aber keine Belegfotos vorhanden oder auch umgekehrt. Die vielen in sich fließenden Bau- und Erprobungsetappen der Gerätetafeln, waren oft nur schlecht untereinander zu trennen. Viele Zeichnungen, die ich später einsehen konnte, sind oft nur gezeichnet, in der Realität aber wohl nie gebaut worden oder aber nur Teilweise und oft in gemischten Varianten. Dies widerspiegeln die geschichtlichen und technischen Erkenntnisse aus heutiger Sicht die wir kennen, Materialknappheit und „fliegen bis zum Geht-Nicht-Mehr“ der damaligen Kriegslage 1944/45.

…. bis heute die einzigen nachweislichen Bilder als Vorlage…

Die oben erwähnten Erläuterungen, trugen dazu bei, dass sich der Bau über viele Jahre hinzog. Es mussten viele Stunden Nachforschungen betrieben werden um am Ende auf ein einheitliches Bild zu kommen, was dann den Bau ermöglichte, der nun mit gutem Gewissen als „authentisch“ bezeichnet werden kann.

Oft wird in Sammlerkreisen diskutiert, welches die richtigen Gerätetafeln zu einem „V-Muster“ B-0 und einer Einsatzmaschine B-1 sind? Dazu muss ich erläutern, dass ich nach all den Jahren der Nachforschungen schreiben, kann, dass eigentlich alles Möglich war. Es gab sowohl die frühen Baumuster wie auch die späteren Baumuster. Dennoch sind die Übergänge von den frühen Baumustern in die späten fließend gewesen. Die V-Muster sind sowohl auch mit Waffen bestückt, und auch in späteren Kriegsjahren in Einsätzen geflogen worden!

Oft wird in Sammlerkreisen diskutiert, welches die richtigen Gerätetafeln zu einem „V-Muster“ B-0 und einer Einsatzmaschine B-1 sind? Dazu muss ich erläutern, dass ich nach all den Jahren der Nachforschungen schreiben, kann, dass eigentlich alles Möglich war. Es gab sowohl die frühen Baumuster wie auch die späteren Baumuster. Dennoch sind die Übergänge von den frühen Baumustern in die späten fließend gewesen. Die V-Muster sind sowohl auch mit Waffen bestückt, und auch in späteren Kriegsjahren in Einsätzen geflogen worden!

….hier ein gutes Beispiel, die frühe „kardanische Kompasshalterung für den FK 38“ eingebaut in einem späten Baumuster !

Mangelnde Ersatzgeräte sind durch die Materialknappheit in den letzten Kriegsjahren durch ältere Baumuster ersetzt worden, was auch in allen andern Kriegsschauplätzen üblich war! Somit kann man nicht immer genau sagen, dies ist eine frühe- und dies eine späte Bauart. Oft existieren auch nur Fotos von den Maschinen, die den Krieg überstanden haben. Denn fotografieren der Kriegsgeheimen Wundervögel war ja dazumal unter großer Strafe streng verboten!

Die Me 163 B-0 (V-21)

Für den Panelnachbau der Me 163 B-0 habe ich nun etwa 8 Jahre gebraucht. Von der Idee , zur Instrumentenbeschaffung und schließlich bis zur Vollendung. Die Instrumentenbretter der V-Musterversionen hatten diverse Spezialinstrumentierungen. Obwohl natürlich auch das Sammeln einer Instrumentierung einer späten Einsatzmaschine eine hohe Herausforderung darstellt. Die seltenen Spezialinstrumente für den Raketenjäger sind immerhin super selten und absolut gesuchte Ware. Ein gutes Beispiel dafür ist der elektrische Drehzahlanzeiger, Fl.20265 , mit einer Anzeigenskala in U/min in % ! Oder das ebenso seltene Variometer, Fl.22385 , mit einem Anzeigebereich von +150/- 25 m/s, für Flugzeuge mit extrem großer Steigrate.

Me 163 B-0 V-10

Da die eigentlichen späten Baumuster aufgrund der Kriegslage und der Ressourcenknappheit nur sporadisch mit den nötigsten Instrumenten Ausgestattet waren, kam ich auf die Idee eine Versuchsmusterversion zu bauen. V-Muster (Me 163 B-0) sind von der Instrumentierung her oftmals viel interessanter und vielseitiger ausgestattet. Die V-Mustervarianten der Me 163 wurden oft auch mit Spezialinstrumente ausgerüstet, um diverse Versuche und Tests mit den Maschinen durchzuführen zu können. Ein gutes Beispiel dafür ist zBs. der Beschleunigungsmesser, Fl.22802 (Messbereich: -4 /+ 8 g). Dieses Gerät wurde auch in anderen V -Mustern der Luftwaffe eingesetzt. Der seltene elektrische Verbrauchszähler, Fl.20815 ( für Raketentreibstoff ), ist hingegen nur bei der Me 163 zum Einsatz gekommen (oft in den späten Baumuster, da erst ab ca. 1944 produziert).

Ich selbst habe einen Vorratsanziger der Me 163 eingebaut, wie er in den ersten Baumustern Verwendung fand, da der Verbrauchszähler in der Zeit um 1943 noch nicht zu Verfügung stand.

Vorratsanzeiger Me 163 B-0, mit provisorischer Kennzeichnung

Die Originalmaschine wurde mit einem Hellmuth Walter Raketentriebwerk ausgerüstet. Dieses Triebwerk hatte mit der Hauptbrennkammer 1.700 kp Schub . Damit konnte mit der verfügbaren Brenndauer des Raketenmotors, eine Flughöhe von ca.10.000 m, in nur 3-4 Minuten erreicht werden. Zur Überwachung der Betriebstemperatur wurde der elektrische Temperaturanzeiger, Fl.20338 (300-1.000 °C) eingebaut und mit roter Farbe gekennzeichnet. Ein Gerät zur Überwachung der kritischen Temperaturgrenze von über 600 C° der Hauptbrennkammer.

Ebenso zur Überwachung des Triebwerks gehörten die beiden „als Einheit“ gebauten Ofen-Druckmesser!

Beide Ofendruckmesser, Fl.20521 (0-25 kg/cm² und 0-6 kg/cm²), gelten als Einheit und haben deshalb auch nur eine Fl-Nummer. Die Ofendruckmesser waren sehr wichtig für den Startvorgang, sowie zur Kontrolle eines konstanten „Ofendruckes“ in der Brennkammer und der Dampfturbine, die die Treibstoffturbopumpe angetrieben hat. Die Stichflamme in der Brennkammer sollte einen konstanten Druck von ca. 24 atü aufweisen. Der Grenzbereiche wurden auch hier vom Bordwart mit der „weiss-rot-weissen Markierung“ auf dem Gerät gekennzeichnet.

Auf dem Beispielfoto ist gut zu erkennen, dass die beiden Druckmesser von hinten in das Gerätebrett eingebaut wurden.

Schusszählerkasten SZKK 2 oder SZKK 4

Der hier auf dem Foto zu sehende SZKK4 wurde vermutlich nur in den ersten Baumustern eingebaut. Danach kommt der Schusszählerkasten SZKK 2 Fl.47317 für zwei in den Flugzeugwurzeln eingebauten MG 151 in Frage, was auch auf der Werkszeichnung aus dem Jahre 1944 zu erkennen ist. In der Geräteliste hingegen wird der SZKK 4 aufgeführt. Natürlich wurden auch diverse Waffentests durchgeführt sowie mit Waffengondeln usw. experimentiert. Aber mit der späteren Einführung der Hauptbewaffnung mit zwei Mk 108 Bordkanonen (jeweils 60 Schuss) wurden die Schuzzählerkästen hinfällig. Anstelle des Schusszählerkastens kamen Kippschalter für die Waffensicherung. In der Regel war der Schalter mit den Bezeichnungen „Feuer“ (oberhalb des Schalters) und „Sicher“ (unterhalb des Schalters), handschriftlich gekennzeichnet. Auf einigen Fotos ist auch ein SZKK 2 erkennbar, bei dem die beiden Schusszähler nicht eingebaut waren (Blinddeckel); eine durchaus übliche Praxis bei Mtt, auch bei der Me 262 nachweisbar.

der SZKK 4 und …. gut zu sehen hier der originale Ofendruckmesser 0-6 kg/cm²

Kardanische Kompasshalterung

Zu erwähnen ist der Einbau des FK 38 Führerkompass Fl.23233 bei frühen Einsatzmaschienen mit einer kardanischen Kompasshalterung. Bei späten Baumustern normalerweise hinter der 9 cm Panzerglasscheibe angebracht… … Auf der Werkszeichnungen von 1944 ist eine kardanische Kompasshalterung zu erkennen um den Kompass im Gleichgewicht mit der Flugzeugneigung zu behalten, damit ein korrektes ablessen der Kompassrose während des Steigfluges möglich war.

…. die Halterung nach dem Bodenfund und nach der Restaurierung….

Die Revihalterung

Bei der Me 163, wurden unzählige Revihalterungen entworfen, davon Zeugen viele Zeichnungen die ich dazu gefunden habe. Aber nur einige fanden schlussendlich zur Serienreife. Eine davon ist diese originale sehr aufwendig gebaute Revihalterung die in Rechlin (Erprobungsstelle der Luftwaffe) gefunden wurde! Einige Me 163 sind dort vor Ort nach Kriegsende im Jahre 1945 von eigenen deutschen Truppen gesprengt worden, damit sie nicht in Feindeshand fielen.

Als Reflexvisier wurde in der Regel, in den frühen Versionen, das Revi 16B (oder Revi 16A) eingebaut, mit Bügel und Sonnenglas.

… originale Revihalterung Me 163…

Me 163 B – 1945

Die Instrumententafel ( Nachbau ):

 

Folgende Feinheiten sind zu beachten.

– Das Hauptbrett und das Blindflugbrett wurden aus 9 mm Buchensperrholz gefertigt ( mehrschichtig, kreuzlagig verleimt).

– Die Farbe stammt aus Deutschland bestellt bei Kiroff Farben A.G, – Blaugrau Luftwaffe (RLM 66).

– Die Beschriftung auf dem Nachbau wurde, wie im Original, von Hand aufgebracht.

– Ebenso sind die zwei Temperaturanzeigen für die Gastemperaturmessung der Hauptbrennkammer und der Reisebrennkammer vom Bordwart von Hand rot lackiert worden. Der Flugzeugführer musste die Abgastemperatur stets im Auge behalten.

– Alles was im Notfall wichtig erschien, wurde mit roter Farbe gekennzeichnet (rot = Not/ Brand).

Die Frontseite

– Das Instrumentenbrett des Nachbaus kann, wie beim Original, zur Wartung aufgeklappt werden. Dafür müssen die zwei grossen Halteschrauben (Schnellverschlussschrauben) ganz links im Hauptbrett herausgedreht werden. Der Drehknopf für das FuG 16 (Frequenzausgleich) musste dazu aus dem Blindflugbrett abgezogen werden.

– Verwirrend ist der Einbau eines 4-Lampengerätes, Fl.32526 , da die Me 163 B über gar kein richtiges Fahrwerk verfügte, sondern mit einem Abwurffahrwerk (wie beim Segelflug) für den Start, und eine hydraulisch, ausfahrbare Landekufe (Segelflugzeug) ausgerüstet war. Es gibt dazu sehr widersprüchliche Angaben. Möglicherweise hatte man in den frühen Kreigsjahren einfach noch kein spezielles Anzeigegerät, welches dem Flugzeugführer das Ausfahren der Kufe signalisierte. Auffallend ist, das die Anzeige modifiziert wurde mit der Aufschrift „AN“ und „AB“ für das abwefbare Fahrgestell. Auch ist dies deutlich mit den dan Farben „rot“ und „grün“ auf der Anzeige hinterlegt!

– Über dem Instrumentenbrett ist der Führerkompass FK 38, Fl.23233 angebaut. Der Kompass wurde speziell für das zugehörige Flugzeug kompensiert. Die Kursabweichungen vom Originalkurs wurde, für den Flugzeugführer sichtbar, auf der Deviationstabelle notiert. Die Deviationstabelle ist auf dem Panelnachbau oben an der Fahrwerksanzeige und neben dem Kippschalter für die Funkwahl angebracht.

– Die zulässige Rumpfbelastung (Der Rumpf war ein konvetioneller Metallbau aus Aluminium (genietet, möglicherweise zum Teil punktgeschweißt) und Stahl (für Beschläge und Panzerung)! Lediglich die Flügel waren klassischer Holzbau und mit Sperrholz beplankt!) der Me 163 B lag bei 900 km/h. Dies wurde zusätzlich mit einer Markierung (weiss/rot/weiss) auf dem Fahrtmesser, Fl.22241, durch den Bordwart gekennzeichnet. Obwohl diese Marke sicherlich einige Male überschritten wurde. Man bedenke, dass die „1.000 km/h Marke“, das erste Mal in der Geschichte, mit einer Me 163 B, am 2.Oktober 1941 (in 3.600 m Höhe), durch den Flugzeugführer Heinrich Dittmar, überschritten wurde.

– Die wichtigste Instrumentierung im Gerätebrett besteht aus Variometer, Fl.22385, Drehzahlanzeiger, Fl.20265, sowie den beiden Ofendruckmessern, Fl.20521 (0-6 kg/cm² und 0-25 kg/cm². Beide Druckmesser gelten als Einheit, und hatten deshalb die gleiche Nummernkennzeichnung.

– Die Vorratsanzeige diente zur Überwachung des Treibstoffverbrauchs. Das Gerät wurde sicherlich nur in sehr geringer Stückzahl hergestellt. Nachdem der Raketenjäger seine Endhöhe im extremen Steigflug erreicht hatte, und in den Horizontalflug überging, wurde oftmals die Treibstoffzufuhr zum Raketentriebwerk unterbrochen, was zu einem sofortigem Schubabbruch führte. Ein erneutes Anlassen des Raketentriebwerkes konnte konstruktionsbedingt, erst nach 2-3 Minuten erfolgen. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass in den Einsatzmaschinen eine Borduhr mit Stoppfunktion (BoUK-1) eingebaut war. Was aber auf den meisten, erhaltenen Fotos nicht erkennbar ist.

– Das Variometer mit +150/-50 m/s Anzeige, wurde ausschließlich für die enorme Steigleistung der „ Komet “ gebaut. Die Me 163 erreichte die Flughöhe von 9.150 m in zweieinhalb Minuten. Dies entspricht einer Steigleistung von 81,6 m/s.

– Der Drehzahlanzeiger zeigte die Turbinendrehzahl der Dampfturbine, die die Treibstoffturbopumpe angetrieben hat an, die wiederum für die Beförderung des Raketentreibstoffes zum Raketentriebwerk zuständig war. Die Anzeigenadel sollte die Optimalmarke von 100 % (weiss-rot-weiss auf dem Instrument) normalerweise nicht überschreiten.

.. die beiden Ofendruckmesser….

– Die beiden Ofendruckmesser, Fl.20521 haben den Abgasdruck im Bereich der Brennkammer gemessen. Diese Instrumente sind äusserst selten, und eigentlich kaum mehr zu bekommen. Der Minimaldruck (3 atü) und der Maximaldruck (22 atü) sind ebenso mit einer Farbgrenzmarkierung hervorgehoben. Beim Hochfahren der Maschine wird erst der obere Druckmesser aktiv, mit einer Skala von 0-6 kg/cm² und dannach fährt der untere Druchmesser bis 25 kg/cm² hoch.

Zürich den 08.03.2012

Erwin Wiedmer

 

Rückseite

Draufsicht

(Hinweis: alle Bilder des Gerätebrett Nachbau sind unter Copyright von www.deutscheluftwaffe.de)

 

Helmut Gottwald – Herr Gottwald war als Unteroffizier während des zweiten Weltkriegs
Pilot in den Jagdgeschwadern JG 26 und JG 400.
Hier hat er unter anderem die FW-190 und den Raketenjäger Me-163 geflogen !

Zeichnen des Nachbaues an der Börse ins Speyer April / 2012



  • Bezeichnung: Flugzeug-Höhenmesser
  • Messbereich: 0 – 4000 m
  • Hersteller: G.Lufft, Stuttgart
  • Baujahr: ca. 1917
  • Werknummer: 2512
  • Besonderheit: kleine Bauform, zur Aufhängung an 3 Ösen

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Messerschmitt Me 262 A-1

„Sturmvogel“

Ergänzungen von Carl Herberg / Messerschmitt Me 262 A 1

Das Me 262 A-1a Gerätebrett:

Das Hauptgerätebrett habe ich von einem Tischlermeister (Werner Neuhaus aus Kassel) anfertigen lassen.
Die Bauvorlagen habe ich größtenteils aus dem Cockpit-Buch von Herrn Cohausz entnommen. Außerdem konnte ich eine Kopie der Originalzeichnung aus dem Jahre 1944 ergattern,die im Maßstab 1:1 alle wichtigen Daten enthält.

Die Bauzeit des Brettes betrug bis jetzt ca. 1,5 Jahre bis ich alle verbauten Instrumente beschafft hatte. Die meisten der Instrumente wurden auf der Flugzeugteilebörse in Speyer oder über Auktionshäuser beschafft.
Mein besonderer Dank für die Instrumentenbeschaffung in Speyer geht hierbei an: Oliver Jordan und Jean-Luc Esnouf.

Besonderes Glück hatte ich bei dem Kabinendruckanzeiger Fl.22325.

Das Instrument zählt zu den Raritäten und ist nur sehr schwer zu bekommen. Dieses makelose Originalinstrument,konnte ich über Oliver Jordan
bekommen. Vielen Dank Oliver!

Zusatzgerätebrett diente zum Abfeuern der R4M-Raketen und war nur in der Me 262 A-1a eingebaut, aber auch nur dann, wenn sie mit R4M-Rosten ausgerüstet war.

Es ist ein Auslöseschrittschaltwerk Fl.50959 eingebaut.

Aktuelle Fotos:



  • Bezeichnung: Drehzahlmesser (nach Fliehpendelprinzip)
  • Messbereich: 300 – 1600 U/min
  • Bauart: Phylax
  • Übersetzung: 1 : 2
  • Hersteller: Wilhelm Morell, Leipzig
  • Baujahr: ca. 1915
  • Werknummer: 39575
  • Besonderheit: Abnahmemarkierung auf Deckglas geätzt „P.u.W. 9861“ (P.u.W.= Prüfanstalt und Werft)

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