Focke Wulf Ta 152 H-1

Tank 152

 

 

Der Spant 1, als fester Bestandteil der Zellenstruktur, ist ein geformtes Stahlblechteil (Stärke 1mm), welches mit 5mm starkem Pertinax hinterfüttert ist. Blechformteil und Pertinax sind mit Senkkopfnieten fest miteinander verbunden. So wird eine ausreichende Festigkeit geschaffen. Bei den FW 190 Flugzeugen der A, G und F-Baureihe besteht der Spant 1 normalerweise aus einem recht großen, kompakten Gussteil aus Magnesium.
Bei sehr späten Maschinen, wurde aber sicherlich auch schon der vereinfachte Spant 1 aus Stahlblech/Pertinax verwendet, wodurch eine erhebliche Einsparung von Produktionskosten und „kriegswichtigen Rohstoffen“ (Magnesium) erreicht wurde.
Der Spant 1 ist nicht nur strukturelles Zellenbauteil, sondern dient auch zur Aufnahme des Revibocks mit Reflexvisier, der Waffenschalttafel (anstatt desSZKK4), der Höhenwarnlampe, des Druckbelüftungshebels und des AFN 2 .Da das AFN 2 ein sehr empfindliches Gerät ist, wurde es in einer Zwischenblende mit Schwingmetallpuffern gelagert.

Das Hauptgerätebrett ist aus 8-9 mm starkem Sperrholz (Schichtholz) hergestellt, und dient zur Aufnahme der wichtigsten Flug –und Motorüberwachungsinstrumente.
Mittels Schwingmetallpuffern (9 Stück) und Schrauben (M4) ist das Hauptgerätebrett fest mit dem Spant 1 verbunden.
Unterhalb desVariometers /Kompasses auf dem Hauptgerätebrett ist gut ein schwarzes Hinweisschild (Aluminium, geätzte Schrift) zu sehen, welches mit kleinen Holzschrauben befestigt ist. Dieses Schild trägt Bedienungshinweise zur Mischanlage, zur Kühlerklappenverstellung und für die Scheibenspülung. Die dazugehörigen Ventile sind auf dem Brandschott befestigt.
Oberhalb des Führertochterkompasses ist mit weißer Farbe (Pinsel) der Hinweis „Druckbetrieb“ zur Bedienung des Drehschieberventils (Hebel im Spant 1 darüber) vermerkt.

Das Hilfsgerätebrett, auch als Gerätespant bezeichnet, ist ebenfalls Bestandteil der Zellenstruktur, und ist an beiden Rumpfseiten mit Verschraubungen befestigt.
Es besteht aus geformten Aluminiumblech (1mm stark) und dient zur Aufnahme der Motorüberwachungsinstrumente, der Höhenatmerinstrumentierung, der Tankschaltung und Vorratsanzeige, des BG 25a (FuG 25), der Notausfahrventile und Notzüge, des Fahrwerksschalters, sowie des Brandhahnes.
Der auf dem Foto zu erkennende Blinddeckel (unlackiert!) verschließt eine Öffnung, die wahrscheinlich zur Aufnahme eines elektr. Aussentemperaturanzeiger oder eines elektr. Notwendezeiger vorgesehen ist.
Auf dem Hilfsgerätebrett sind zahlreiche Hinweisschilder (Aluminium) angenietet, die dem Flugzeugführer die Bedienung der zahlreichen Gerätschaften erleichtern sollte.
Da das dünne Blech an den Außenkanten umgebördelt (gefaltet) ist, wird eine erhöhte Steifigkeit des Bauteils erreicht.

Die Rückseitenansicht des Nachbaus mit original Instrumenten und Teilen

 

 

Draufsicht mit Revihalterung und Revikontaktstück

 



Ergänzungen von Harald Melchner zum Go 242 Instrumentenbrett Nachbau

Anbei Bilder von meinem frisch fertiggestellten Go 242 Brett.
Es ist entstanden nach den Originalmaßen, die mir freundlicher Weise Friedrich Günther zur Verfügung gestellt hat; an dieser Stelle nochmal besten Dank an ihn.
Bestückt ist es analog dem Originalbrett, welches auch auf Deiner Page abgebildet ist. Ich habe dafür speziell eine Rückansicht analysiert, um die genauen Typen herauszufinden.

Folgende Geräte sind eingebaut:

Das Gerätebrett war im Original hinten mit Einpressmuttern M4 versehen, was beim Nachbau auch Berücksichtigung fand.
Lackiert ist das Alubrett mit Original Flieglack 7122 von Kiroff in RLM66.

 

Hier eine Variante mit veränderter Instrumentierung

 

  • Folgende Geräte sind eingebaut:

 

Quelle: Archiv Peter Cohausz

Quelle: Archiv Peter Cohausz




Blindflugtafel der Messerschmitt Me 163 B, späte Version

„Komet“

folgende Geräte sind in der Blindflugtafel eingebaut :

obere Reihe :

untere Reihe :

Hier gut zu erkennen die deutsche Gründlichkeit zur Gewichtsersparnis. Die Blindflugtafel wurde auf der Rückseite ausgenommen, wie beim Original. Auch die originale rote Farbe ist auf dem Gas-Temperaturmesser zu erkennen. Hier wurde zeitgemäß, laut Einbauvorschrift, das ganze Gerät damit lackiert.



Nachbau Gerätebrett DFS Olympia Meise

Da das Segelfliegen 1940 als olympische Disziplin eingeführt werden sollte, wurde 1938 an der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) die „Meise“ als Einheitsflugzeug konstruiert, um gleiche Chancen für alle Piloten zu garantieren. Der Entwurf sollte die Bedingungen der Ausschreibung als Segelflugzeug für die olympische Klasse erfüllen.  Die Meise erschien vom Beginn an perfekt, um die Bedingungen der Ausschreibung für die Olympiade zu erfüllen. Trotz starker Konkurrenz in Form des polnischen Orlik und zweier italienischer Segelflugzeuge wählte das internationale Komitee die Meise.  Die Meise verfügt über eine ausgezeichnete ausgeglichene aerodynamische Handhabung im Flug.

Die DFS Meise ist ein leichter Leistungssegler. Die einfache Konstruktion in Holzbauweise ermöglichte es, das Flugzeug leicht zu reparieren und nachzubauen.

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Führerraum-Nachbau Messerschmitt Bf 109 G6/R3

Diese Maschine flog 1943 beim II./JG77 in Sizilien und wurde bei einem Luftkampf mit einer B-17 am 04.07.1943 bei Siracusa (Sizilien) abgeschossen.

Der Rumpfteil 1 enthält ca. 20% Originalteile. 80% der Rekonstruktion wurden an Hand von Messerschmitt Originalzeichnungen selbst angefertigt. Bauzeit: 2007 bis 2019.

Gebaut von Helmut Trapp

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Focke Wulf Ta 154 A-0

Update März 18: mit Photo des originalen Cockpits und nun komplettiertem Nachbau

Zum Brett selber:

Bei einem Besuch in Speyer, konnte ich vor einigen Jahren einen Abzug eines detaillierten Photos des TA 154 Cockpits erstehen. Da Kurt Tanks Flugzeuge es mir nicht nur wegen Ihrer hervorragenden Leistungen sondern auch wegen der besonders gelungenen Formen angetan haben, entstand der Wunsch die Instrumententafeln des Cockpits nach zubauen. Bald darauf fand sich noch eine seltene originale Tankuhr dieses Fliegers, also musste ich endgültig loslegen. Nachdem die einschlägige Literatur gesichtet war, zeigte sich, dass verfügbare Cockpit Stücklisten  unvollständig waren oder deutlich von den wenigen bekannten Teil- Photos abwichen. Eine exakte Bemaßung der Instrumententafel ist nicht bekannt und keines der bis dahin bekannten Photos zeigte die komplette Instrumententafel.

Das nun vorliegende Photo einer frühen TA 154, sowie die Stückliste zur A-0 sind sehr gut als Referenz verwendbar. Hier kann man aus der Bestückung mit 2kg/10Kg Druckmessern schliessen, daß die Maschine noch mit JUMO 211 Motoren und nicht wie später geschehen mit JUMO 213 A bestückt war. Insgesamt sind die verwendeten Instrumente alle recht früher Bauart mit aufgedruckten Hersteller Namen und Werknummern. Der Wendezeiger und der AFN 101 Höhenmesser sind zwar auf diesen Photo noch nicht bestückt, finden sich in anderen Photos der Maschine wieder.

Die Front und Rückansicht des Nachbaues:

Instrumente  der Haupt Geräte-Tafel:  Von oben links nach unten rechts:

  • elektr. Drehzahlanzeiger :  Fl.20269
  • Doppel Ladedruckmesser: Fl.20556
  • elektr. Drehzahlanzeiger :  Fl.20269
  • links und rechts seitlich : 3x Drehschauzeichen: Fl.32530
  • elektr. Wendezeiger:         Fl.22412
  • Fahrtmesser 900km/h:      Fl.22234
  • Wendehorizont:                 Fl.22411-1
  • Variometer +/-15m/s:         Fl.22384
  • Kompass FK38:                 Fl.23233
  • Borduhr Bo-UK1  :             Fl. 23885
  • Höhenmesser:                   Fl.22322
  • Führertochterkompass:      Fl.23334
  • Funkhöhenmesser AFN101:     Ln.28330-1
  • Funknavigationsanzeige AFN2: Ln.27002

Instrumente Seitenkonsole links :

  • Kraft-und Schierstoffdruckmesser:  Fl.20512-2
  • Zuggriff „Fahrwerk“
  • Landeklappenschalter DSK-C/2:    19-9206 A-1
  • 5-fach Schauzeichen für Fahrwerk und Landeklappen : 19-6822 A-2
  • 2 Kippschalter „Arm/Reich“:            Fl.32346-3
  • 2 Kippschalter „Segelstellung“:       Fl.32346-1
  • Netzausschalter:                             Fl.E.583601

Instrumente Seitenkonsole rechts :

  • Kraft-und Schierstoffdruckmesser:  Fl.20512-2
  • O-2 Wächter          :                         Fl.30489
  • Sauerstoffdruckmesser 250kg:        Fl.30496
  • 4x Temperaturanzeiger:                   Fl.20342

Separat aufgestellt weil Sie im hinteren  Bereich der rechten Konsole bestückt waren:

  • 2x Vorratsanzeiger 750l :                 Fl.20723

 

 

Die Frontansicht im Original:

Bei einem späteren Besuch in Speyer hat der Besitzer des originalen Photos zugestimmt dieses hier vorstellen. Mit freundlicher Genehmigung von Manfred Boehme.

                 



Messerschmitt Me 262 B-1

„Sturmvogel“

Nachbau der Messerschmitt Me 262 B-1 von Thomas aus Deutschland

Gerätebrett mit eingeklapptem Revi 16 B

Gerätebrett mit ausgeklapptem Revi 16 B

 



(Hinweis: alle Bilder des Gerätebrett Nachbau sind unter Copyright von www.deutscheluftwaffe.de)

Erläuterung:

Alles hatte im Jahre 2002 begonnen……..

Ich selbst war eben neu in dieses Hobby „Gerätebrettbau“ eingestiegen, getrieben durch den Wunsch eine Gerätetafel meines Lieblings-Vogel`s der Messerschmitt Me 163, bestückt mit Echten Geräten zu bauen!

Also nichts wie hin an die für mich erste Flugzeugteilebörse in Speyer um schnell alles zu kaufen was es für diesen Bau notwendig ist. Doch die Ernüchterung lies natürlich nicht lange auf sich warten. Als „Grünschnabel“ an der Börse in Speyer mit einer Liste in der Hand, um alle Geräte des Raketenfliegers zu finden, wurde ich natürlich unter den alten Hasen im Geschäft bald zur Lachnummer des Tages :-). Die Enttäuschung nahm mich dann ziemlich schnell in den Griff ! Das „Lehrgeld in Sachen Wissen“ musste ich mit einem steilen Fall zurück in die Realität der Tatsachen zur Kenntnis nehmen. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht wie Aufwändig es sein würde ein solches Projekt zu vollenden. Auch konnte ich dazumal nicht erahnen, dass die Geräte zu diesem Baumuster, nicht tonnenweise in den Regalen der Händler lagerten um nur auf mich zu warten..

…. mit viel Geduld und Nachforschungen zum Ziel….

Dennoch konnte ich an diesem Tag, mein erstes Gerät, einen Drehzahlanzeiger , Fl.20265 zu diesem Mammut-Projekt „teuer“ einkaufen. Diese Tatsache beflügelte meinen Optimismus wieder weiter an diesem Ziel zu arbeiten, und das Gerätebrett dieses Baumuster`s zu bauen. Nun hiess es sich in Geduld zu üben, und beharrlich an der Sache dran zu bleiben!

Ich nutzte die Tatsache, das viele Erbauer, sich von der Idee – sich selbst ein Me 163 Brett zu bauen – davon abschrecken liessen, weil viele Komponente für ein derartiges Projekt, fast nicht mehr auf dem Markt zu kriegen sind!

Die heutige Sachlage gibt ihnen Recht! Es gibt fast nichts mehr in dieser Richtung auf dem Markt um in vernünftiger Zeit ein solches Projekt vorantreiben zu können. Vor noch nicht allzu langer Zeit, existierten nicht einmal gute Bilder zu den beiden Ofendruckmessern, Fl.20521 (0-25 kg/cm² und 0-6 kg/cm²) geschweige denn Echte Exemplare in Sammlerkreisen. Somit konnte dieses Vorhaben nur über viele Jahre mit grosser Geduld sowie guten Beziehungen gelingen!

.. hier als Rohbau gut zu erkennen die sehr komplexe Bauweise der Tafel, was zu dieser Zeit 1943 eher ungewöhnlich war – mit Annietmuttern in Holz…

Es gab vor einigen Jahren kaum Unterlagen oder Erkenntnisse über die genaue Instrumentierung der Maschine hinweg über die verschiedenen Zeitabschnitte der Jahre 1942-1945. Auch machte mir Position sowie Sinn und Zweck einiger Geräte viel Kopfzerbrechen. Oft waren nur Zeichnungen, aber keine Belegfotos vorhanden oder auch umgekehrt. Die vielen in sich fließenden Bau- und Erprobungsetappen der Gerätetafeln, waren oft nur schlecht untereinander zu trennen. Viele Zeichnungen, die ich später einsehen konnte, sind oft nur gezeichnet, in der Realität aber wohl nie gebaut worden oder aber nur Teilweise und oft in gemischten Varianten. Dies widerspiegeln die geschichtlichen und technischen Erkenntnisse aus heutiger Sicht die wir kennen, Materialknappheit und „fliegen bis zum Geht-Nicht-Mehr“ der damaligen Kriegslage 1944/45.

…. bis heute die einzigen nachweislichen Bilder als Vorlage…

Die oben erwähnten Erläuterungen, trugen dazu bei, dass sich der Bau über viele Jahre hinzog. Es mussten viele Stunden Nachforschungen betrieben werden um am Ende auf ein einheitliches Bild zu kommen, was dann den Bau ermöglichte, der nun mit gutem Gewissen als „authentisch“ bezeichnet werden kann.

Oft wird in Sammlerkreisen diskutiert, welches die richtigen Gerätetafeln zu einem „V-Muster“ B-0 und einer Einsatzmaschine B-1 sind? Dazu muss ich erläutern, dass ich nach all den Jahren der Nachforschungen schreiben, kann, dass eigentlich alles Möglich war. Es gab sowohl die frühen Baumuster wie auch die späteren Baumuster. Dennoch sind die Übergänge von den frühen Baumustern in die späten fließend gewesen. Die V-Muster sind sowohl auch mit Waffen bestückt, und auch in späteren Kriegsjahren in Einsätzen geflogen worden!

Oft wird in Sammlerkreisen diskutiert, welches die richtigen Gerätetafeln zu einem „V-Muster“ B-0 und einer Einsatzmaschine B-1 sind? Dazu muss ich erläutern, dass ich nach all den Jahren der Nachforschungen schreiben, kann, dass eigentlich alles Möglich war. Es gab sowohl die frühen Baumuster wie auch die späteren Baumuster. Dennoch sind die Übergänge von den frühen Baumustern in die späten fließend gewesen. Die V-Muster sind sowohl auch mit Waffen bestückt, und auch in späteren Kriegsjahren in Einsätzen geflogen worden!

….hier ein gutes Beispiel, die frühe „kardanische Kompasshalterung für den FK 38“ eingebaut in einem späten Baumuster !

Mangelnde Ersatzgeräte sind durch die Materialknappheit in den letzten Kriegsjahren durch ältere Baumuster ersetzt worden, was auch in allen andern Kriegsschauplätzen üblich war! Somit kann man nicht immer genau sagen, dies ist eine frühe- und dies eine späte Bauart. Oft existieren auch nur Fotos von den Maschinen, die den Krieg überstanden haben. Denn fotografieren der Kriegsgeheimen Wundervögel war ja dazumal unter großer Strafe streng verboten!

Die Me 163 B-0 (V-21)

Für den Panelnachbau der Me 163 B-0 habe ich nun etwa 8 Jahre gebraucht. Von der Idee , zur Instrumentenbeschaffung und schließlich bis zur Vollendung. Die Instrumentenbretter der V-Musterversionen hatten diverse Spezialinstrumentierungen. Obwohl natürlich auch das Sammeln einer Instrumentierung einer späten Einsatzmaschine eine hohe Herausforderung darstellt. Die seltenen Spezialinstrumente für den Raketenjäger sind immerhin super selten und absolut gesuchte Ware. Ein gutes Beispiel dafür ist der elektrische Drehzahlanzeiger, Fl.20265 , mit einer Anzeigenskala in U/min in % ! Oder das ebenso seltene Variometer, Fl.22385 , mit einem Anzeigebereich von +150/- 25 m/s, für Flugzeuge mit extrem großer Steigrate.

Me 163 B-0 V-10

Da die eigentlichen späten Baumuster aufgrund der Kriegslage und der Ressourcenknappheit nur sporadisch mit den nötigsten Instrumenten Ausgestattet waren, kam ich auf die Idee eine Versuchsmusterversion zu bauen. V-Muster (Me 163 B-0) sind von der Instrumentierung her oftmals viel interessanter und vielseitiger ausgestattet. Die V-Mustervarianten der Me 163 wurden oft auch mit Spezialinstrumente ausgerüstet, um diverse Versuche und Tests mit den Maschinen durchzuführen zu können. Ein gutes Beispiel dafür ist zBs. der Beschleunigungsmesser, Fl.22802 (Messbereich: -4 /+ 8 g). Dieses Gerät wurde auch in anderen V -Mustern der Luftwaffe eingesetzt. Der seltene elektrische Verbrauchszähler, Fl.20815 ( für Raketentreibstoff ), ist hingegen nur bei der Me 163 zum Einsatz gekommen (oft in den späten Baumuster, da erst ab ca. 1944 produziert).

Ich selbst habe einen Vorratsanziger der Me 163 eingebaut, wie er in den ersten Baumustern Verwendung fand, da der Verbrauchszähler in der Zeit um 1943 noch nicht zu Verfügung stand.

Vorratsanzeiger Me 163 B-0, mit provisorischer Kennzeichnung

Die Originalmaschine wurde mit einem Hellmuth Walter Raketentriebwerk ausgerüstet. Dieses Triebwerk hatte mit der Hauptbrennkammer 1.700 kp Schub . Damit konnte mit der verfügbaren Brenndauer des Raketenmotors, eine Flughöhe von ca.10.000 m, in nur 3-4 Minuten erreicht werden. Zur Überwachung der Betriebstemperatur wurde der elektrische Temperaturanzeiger, Fl.20338 (300-1.000 °C) eingebaut und mit roter Farbe gekennzeichnet. Ein Gerät zur Überwachung der kritischen Temperaturgrenze von über 600 C° der Hauptbrennkammer.

Ebenso zur Überwachung des Triebwerks gehörten die beiden „als Einheit“ gebauten Ofen-Druckmesser!

Beide Ofendruckmesser, Fl.20521 (0-25 kg/cm² und 0-6 kg/cm²), gelten als Einheit und haben deshalb auch nur eine Fl-Nummer. Die Ofendruckmesser waren sehr wichtig für den Startvorgang, sowie zur Kontrolle eines konstanten „Ofendruckes“ in der Brennkammer und der Dampfturbine, die die Treibstoffturbopumpe angetrieben hat. Die Stichflamme in der Brennkammer sollte einen konstanten Druck von ca. 24 atü aufweisen. Der Grenzbereiche wurden auch hier vom Bordwart mit der „weiss-rot-weissen Markierung“ auf dem Gerät gekennzeichnet.

Auf dem Beispielfoto ist gut zu erkennen, dass die beiden Druckmesser von hinten in das Gerätebrett eingebaut wurden.

Schusszählerkasten SZKK 2 oder SZKK 4

Der hier auf dem Foto zu sehende SZKK4 wurde vermutlich nur in den ersten Baumustern eingebaut. Danach kommt der Schusszählerkasten SZKK 2 Fl.47317 für zwei in den Flugzeugwurzeln eingebauten MG 151 in Frage, was auch auf der Werkszeichnung aus dem Jahre 1944 zu erkennen ist. In der Geräteliste hingegen wird der SZKK 4 aufgeführt. Natürlich wurden auch diverse Waffentests durchgeführt sowie mit Waffengondeln usw. experimentiert. Aber mit der späteren Einführung der Hauptbewaffnung mit zwei Mk 108 Bordkanonen (jeweils 60 Schuss) wurden die Schuzzählerkästen hinfällig. Anstelle des Schusszählerkastens kamen Kippschalter für die Waffensicherung. In der Regel war der Schalter mit den Bezeichnungen „Feuer“ (oberhalb des Schalters) und „Sicher“ (unterhalb des Schalters), handschriftlich gekennzeichnet. Auf einigen Fotos ist auch ein SZKK 2 erkennbar, bei dem die beiden Schusszähler nicht eingebaut waren (Blinddeckel); eine durchaus übliche Praxis bei Mtt, auch bei der Me 262 nachweisbar.

der SZKK 4 und …. gut zu sehen hier der originale Ofendruckmesser 0-6 kg/cm²

Kardanische Kompasshalterung

Zu erwähnen ist der Einbau des FK 38 Führerkompass Fl.23233 bei frühen Einsatzmaschienen mit einer kardanischen Kompasshalterung. Bei späten Baumustern normalerweise hinter der 9 cm Panzerglasscheibe angebracht… … Auf der Werkszeichnungen von 1944 ist eine kardanische Kompasshalterung zu erkennen um den Kompass im Gleichgewicht mit der Flugzeugneigung zu behalten, damit ein korrektes ablessen der Kompassrose während des Steigfluges möglich war.

…. die Halterung nach dem Bodenfund und nach der Restaurierung….

Die Revihalterung

Bei der Me 163, wurden unzählige Revihalterungen entworfen, davon Zeugen viele Zeichnungen die ich dazu gefunden habe. Aber nur einige fanden schlussendlich zur Serienreife. Eine davon ist diese originale sehr aufwendig gebaute Revihalterung die in Rechlin (Erprobungsstelle der Luftwaffe) gefunden wurde! Einige Me 163 sind dort vor Ort nach Kriegsende im Jahre 1945 von eigenen deutschen Truppen gesprengt worden, damit sie nicht in Feindeshand fielen.

Als Reflexvisier wurde in der Regel, in den frühen Versionen, das Revi 16B (oder Revi 16A) eingebaut, mit Bügel und Sonnenglas.

… originale Revihalterung Me 163…

Me 163 B – 1945

Die Instrumententafel ( Nachbau ):

 

Folgende Feinheiten sind zu beachten.

– Das Hauptbrett und das Blindflugbrett wurden aus 9 mm Buchensperrholz gefertigt ( mehrschichtig, kreuzlagig verleimt).

– Die Farbe stammt aus Deutschland bestellt bei Kiroff Farben A.G, – Blaugrau Luftwaffe (RLM 66).

– Die Beschriftung auf dem Nachbau wurde, wie im Original, von Hand aufgebracht.

– Ebenso sind die zwei Temperaturanzeigen für die Gastemperaturmessung der Hauptbrennkammer und der Reisebrennkammer vom Bordwart von Hand rot lackiert worden. Der Flugzeugführer musste die Abgastemperatur stets im Auge behalten.

– Alles was im Notfall wichtig erschien, wurde mit roter Farbe gekennzeichnet (rot = Not/ Brand).

Die Frontseite

– Das Instrumentenbrett des Nachbaus kann, wie beim Original, zur Wartung aufgeklappt werden. Dafür müssen die zwei grossen Halteschrauben (Schnellverschlussschrauben) ganz links im Hauptbrett herausgedreht werden. Der Drehknopf für das FuG 16 (Frequenzausgleich) musste dazu aus dem Blindflugbrett abgezogen werden.

– Verwirrend ist der Einbau eines 4-Lampengerätes, Fl.32526 , da die Me 163 B über gar kein richtiges Fahrwerk verfügte, sondern mit einem Abwurffahrwerk (wie beim Segelflug) für den Start, und eine hydraulisch, ausfahrbare Landekufe (Segelflugzeug) ausgerüstet war. Es gibt dazu sehr widersprüchliche Angaben. Möglicherweise hatte man in den frühen Kreigsjahren einfach noch kein spezielles Anzeigegerät, welches dem Flugzeugführer das Ausfahren der Kufe signalisierte. Auffallend ist, das die Anzeige modifiziert wurde mit der Aufschrift „AN“ und „AB“ für das abwefbare Fahrgestell. Auch ist dies deutlich mit den dan Farben „rot“ und „grün“ auf der Anzeige hinterlegt!

– Über dem Instrumentenbrett ist der Führerkompass FK 38, Fl.23233 angebaut. Der Kompass wurde speziell für das zugehörige Flugzeug kompensiert. Die Kursabweichungen vom Originalkurs wurde, für den Flugzeugführer sichtbar, auf der Deviationstabelle notiert. Die Deviationstabelle ist auf dem Panelnachbau oben an der Fahrwerksanzeige und neben dem Kippschalter für die Funkwahl angebracht.

– Die zulässige Rumpfbelastung (Der Rumpf war ein konvetioneller Metallbau aus Aluminium (genietet, möglicherweise zum Teil punktgeschweißt) und Stahl (für Beschläge und Panzerung)! Lediglich die Flügel waren klassischer Holzbau und mit Sperrholz beplankt!) der Me 163 B lag bei 900 km/h. Dies wurde zusätzlich mit einer Markierung (weiss/rot/weiss) auf dem Fahrtmesser, Fl.22241, durch den Bordwart gekennzeichnet. Obwohl diese Marke sicherlich einige Male überschritten wurde. Man bedenke, dass die „1.000 km/h Marke“, das erste Mal in der Geschichte, mit einer Me 163 B, am 2.Oktober 1941 (in 3.600 m Höhe), durch den Flugzeugführer Heinrich Dittmar, überschritten wurde.

– Die wichtigste Instrumentierung im Gerätebrett besteht aus Variometer, Fl.22385, Drehzahlanzeiger, Fl.20265, sowie den beiden Ofendruckmessern, Fl.20521 (0-6 kg/cm² und 0-25 kg/cm². Beide Druckmesser gelten als Einheit, und hatten deshalb die gleiche Nummernkennzeichnung.

– Die Vorratsanzeige diente zur Überwachung des Treibstoffverbrauchs. Das Gerät wurde sicherlich nur in sehr geringer Stückzahl hergestellt. Nachdem der Raketenjäger seine Endhöhe im extremen Steigflug erreicht hatte, und in den Horizontalflug überging, wurde oftmals die Treibstoffzufuhr zum Raketentriebwerk unterbrochen, was zu einem sofortigem Schubabbruch führte. Ein erneutes Anlassen des Raketentriebwerkes konnte konstruktionsbedingt, erst nach 2-3 Minuten erfolgen. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass in den Einsatzmaschinen eine Borduhr mit Stoppfunktion (BoUK-1) eingebaut war. Was aber auf den meisten, erhaltenen Fotos nicht erkennbar ist.

– Das Variometer mit +150/-50 m/s Anzeige, wurde ausschließlich für die enorme Steigleistung der „ Komet “ gebaut. Die Me 163 erreichte die Flughöhe von 9.150 m in zweieinhalb Minuten. Dies entspricht einer Steigleistung von 81,6 m/s.

– Der Drehzahlanzeiger zeigte die Turbinendrehzahl der Dampfturbine, die die Treibstoffturbopumpe angetrieben hat an, die wiederum für die Beförderung des Raketentreibstoffes zum Raketentriebwerk zuständig war. Die Anzeigenadel sollte die Optimalmarke von 100 % (weiss-rot-weiss auf dem Instrument) normalerweise nicht überschreiten.

.. die beiden Ofendruckmesser….

– Die beiden Ofendruckmesser, Fl.20521 haben den Abgasdruck im Bereich der Brennkammer gemessen. Diese Instrumente sind äusserst selten, und eigentlich kaum mehr zu bekommen. Der Minimaldruck (3 atü) und der Maximaldruck (22 atü) sind ebenso mit einer Farbgrenzmarkierung hervorgehoben. Beim Hochfahren der Maschine wird erst der obere Druckmesser aktiv, mit einer Skala von 0-6 kg/cm² und dannach fährt der untere Druchmesser bis 25 kg/cm² hoch.

Zürich den 08.03.2012

Erwin Wiedmer

 

Rückseite

Draufsicht

(Hinweis: alle Bilder des Gerätebrett Nachbau sind unter Copyright von www.deutscheluftwaffe.de)

 

Helmut Gottwald – Herr Gottwald war als Unteroffizier während des zweiten Weltkriegs
Pilot in den Jagdgeschwadern JG 26 und JG 400.
Hier hat er unter anderem die FW-190 und den Raketenjäger Me-163 geflogen !

Zeichnen des Nachbaues an der Börse ins Speyer April / 2012