Funktionsweise:

Bei der Fernkompassanlage wird die Azimuteinstellung des magnetischen Mutterkompasses auf ein oder mehrere Tochterkompasse elektrisch übertragen. Diese Anlagen finden in ihren verschiedenen Zusammenstellungen mit Tochterkompassen sowohl für die allgemeine Navigationsausrüstung als auch unter Benutzung verschiedener Tochterkompassbaumuster für die Funknavigation und die automatische Kurssteuerung entsprechend den Flugzeugbaumustern ihren Anwendungsbereich.

Mutterkompass:

Bei allen dieser Anlagen kommt der Mutterkompass „PFK/m“ zum Einbau. Dieser ist ein Magnetschwimmkompass, dessen Gehäuse (Kompasskessel) mit kältebeständiger Flüssigkeit gefüllt ist. Das Nadelsystem ist in einem Schwimmer eingebaut, seine Vertikalachse ist, im Unterschied zu anderen Kompassen, in 2 Zapfenlagern geführt. Der Schwimmer ist mit einer 360° Kompassrose versehen, die für die Zwecke der Kompensierung durch ein Fenster im Deckel des Kompassgehäuses abgelesen werden kann.

Der Kompasskessel ist kardanisch aufgehängt, und kann bis zu einer Neigung von max. 25° in der Horizontalebene bleiben. Das innere Kardansystem ist durch einen Federring gegen das äußere Kompassgehäuse abgefedert und lässt sich innerhalb des Federringes zu Kompensierungszwecken verstellen. Zur Verbindung zwischen Mutterkompass und Tochterkompass dienen Kontaktplatten mit Steckerbuchsen (6 Pole).

Führertochterkompass:

Bei der Fernkompassanlage ist der Mutterkompass mit dem unmagnetischen Führertochterkompass (z.B. PFK-f2) verbunden. Der Führertochterkompass hat eine über 360° durchlaufende Übertragung vom Mutterkompass auf die Steuerrose, welche als Flugzeugfigur ausgebildet, den jeweils anliegenden Kurs auf der Kursrose (außenliegend mit 360°-Teilung) anzeigt.

Auf der Kursrose ist mittels des Einstellringes der zu fliegende Kurs nach dem Kurseinstellstrich einzustellen. Der eingestellte Kurs wird gesteuert, wenn die Steuermarke der Steuerrose (Flugzeugfigur) an der Kursmarke des Kurseinstellstriches gehalten wird. Das heißt das Flugzeug befindet sich auf dem gewünschten Flugkurs. Kursabweichungen nach links oder rechts werden durch Auswandern der Flugzeugfigur und der Steuermarke angezeigt. Die Hilfsmarken 30° links und 30° rechts vom Kurseinstellstrich sind „gehäusefest“ und dienen zur Kursberichtigungen beim Zielanflug.

Führertochterkompass und Beobachtertochterkompass:

Im zweisitzigen Flugzeug sind an den Mutterkompass der „große“ Führertochterkompass und der Beobachtertochterkompass angeschlossen. Beide Baumuster sind recht ähnlich. Am „großen“ Führertochterkompass ist eine Vorrichtung für Kursübermittlung zum Beobachtertochterkompass, und an diesem zur Kursübertragung zum Führertochterkompass angebracht.