Das Variometer ermöglicht dem Flugzeugführer im Blindflug das genaue Einhalten einer bestimmten Flughöhe oder einer gewollten Steig- oder Sinkgeschwindigkeit. Die Vertikalgeschwindigkeiten werden bei diesem Gerät dadurch bestimmt, dass Luftdruckänderungen in einer bestimmten Zeiteinheit angezeigt werden. Die Größe der Luftdruckänderung kann mit diesem empfindlichen Membrandosengerät gemessen werden.

Das Gerät besteht aus dem eigentlichen Anzeigeinstrument (Variometer) und dem Ausgleichgefäß, das zur Wärmeisolation als Thermosflasche ausgebildet ist. Beide Teile sind mit einem Schlauch verbunden.

Im abgedichteten Gehäuse des Variometers befindet sich eine offenen Membrandose, deren Hub auf das Zeigerwerk übertragen wird. Das Innere der Dose ist mit dem Ausgleichgefäß verbunden. Im Gehäuse selbst wirkt der außerhalb des Flugzeuges herrschende statische Druck (Luftdruck). Das Membrandoseninnere ist mit dem statischen Gehäusedruck über eine Kapillare verbunden.

Der Zeiger steht dann auf Null, wenn die Druckdifferenz zwischen dem Doseninneren und Gehäuseinneren auch Null ist. Dieser Zustand tritt infolge Druckausgleich durch die Kapillare ein, wenn ein Flugzeug längere Zeit in exakt gleicher Höhe fliegt. Findet eine Höhenänderung statt, so ändert sich der statische Druck im Gerätegehäuse, wodurch an der Dose eine Druckdifferenz entsteht, deren Größe von der Geschwindigkeit der Druckänderung und damit von der Steig- bzw. Sinkgeschwindigkeit abhängt. Der durch die Kapillare eingeleitete Druckausgleich wird durch das große Luftvolumen im Ausgleichgefäß verzögert. Diese Verzögerung bewirkt bei konstanter Zu- oder Abnahme des statischen Druckes eine gleichmäßige Anzeige der Druckdifferenz an der Dose.

Steigt z.B. das Flugzeug, so nimmt der Druck im Gehäuse, also auf der Außenseite der Dose, früher ab als in ihrem Innern, so dass sich die Dose dehnt und den Zeiger auf die entsprechende Steiggeschwindigkeit rückt. Beim Sinken tritt der umgekehrte Vorgang ein. Nachteilig beim Membrandosen-Variometer ist, dass die Anzeige gegenüber dem Flugzustand stark zurückbleibt, und dass bei zu großen Druckunterschieden (z.B. beim Sturzflug) eine Überlastung der Membrandose eintreten kann, wodurch das Gerät beschädigt werden kann.