- Bezeichnung: Sauerstoffwächter
- Anforderungszeichen: Fl.30489
- Hersteller: mgy=Société d´Emboutissage et de Constructions allecaniques – SECM – Arions Amiot, Paris, 12. Faubourg St. Honore Werk Colombes (Seine)
- Baujahr: ca. 1944
von Harald Helmut Vogt
Die Kraftstoff- Vorratsanzeigen der Bf 109 veränderte sich von Typ zu Typ mit den eingebauten Motoren und dem hieraus erhöhten Kraftstoffverbrauch. So wurden von der Bf 109 V1 bis hin zur Bf 109 B die Kraftstoffvorratsmessungen noch pneumatisch durchgeführt. Ab ca. Ende 1937 bis zum April 1938 wurde der Durchbruch mit der elektrischen Kraftstoffvorratsmessung auch in der Bf 109 erreicht. Somit wurden die letzten ca. 30 bis 40 Bf 109 B aus der Fertigung der Fieseler Flugzeug-Werke noch mit dieser ausgerüstet (im W.Nr. Block 3000).
Gerätebrett der Bf 109 A-1, dieses Flugzeug fiel im spanischen Bürgerkrieg dem Feind in die Hände und wurde über Frankreich in die Sowjetunion verbracht und untersucht. Das Flugzeug war die 20. je gebaute Bf 109 und hatte die Werk Nr. 1000 und trug die Kennung 6 x 15.
Fotoauszug der Bf 109 A-1,
Die pneumatische Kraftstoffvorratmessung erfolgte über eine kleine Luftpumpe am Gerätebrett und saß bei der Bf 109 A und frühen Bf 109 B in der unteren Instrumententafel ziemlich in der Mitte oben. Bei den späteren Bf 109 B, befand sie sich in der oberen Gerätetafel ganz rechts unten.
Funktion der Anlage:
Im Kraftstoffbehälter befand sich ein Tauchrohr, das bis auf dem Boden hin reichte. In diesem Tauchrohr stand – nach dem physikalischen Gesetz der kommunizierenden Röhren – der Kraftstoff genau so hoch, wie im Kraftstoffbehälter. Verdrängte man nun die Flüssigkeit (also den Kraftstoff) aus dem Tauchrohr, indem man mit der Luftpumpe LP3 (Fl.20742-1) von oben Luft hinein pumpte, so war der dazu erforderliche Druck proportional der Flüssigkeitssäule des Kraftstoffes und es entsprach damit genau dem im Behälter vorhandenen Kraftstoffvorrat. Das Membran- Steuerdruckventil verhinderte, dass Kraftstoff in die Messleitung, Handpumpe und das Anzeigegerät gelangte. Es verhinderte dies in allen Fluglagen!
In den Einsatzverbänden wurde noch 1939 das Flugzeug von 1 : 20 bis 1 : 30 Stunde geflogen.
Die später nur noch in den Schulen genutzten Bf 109 B hatten mit 235 Liter Kraftstoff nur noch eine Flugdauer von 55 Minuten. Man berechnete 100 Liter als Kraftstoffreserve ein um so nicht – wie bei den Einsatzverbänden – durch falsche Anzeigen Not- oder Außenlandungen im Schulbetrieb zu haben.
Anmerkung des Verfassers: es gab zur dieser Zeit noch nicht die Reststandwarnlampe, die den Flugzeugführern durch aufleuchten einer Roten Warnlampe zeigte ….“verbleibende Flugzeit ca. 20 Minuten“.
Bild Oben :
Links… Luftpumpe LP 3
Rechts… Membran- Steuerdruckventil MTV mit Tauchrohrnippel
Das Foto zeigt eine Bf 109 B-1 der frühen Fertigung (Mtt Augsburg), erkennbar an der Position der Luftpumpe LP 3. Die neue Position ist aber hier – wie auch bei der Bf 109 A im Bild zuvor – schon vorhanden (unter dem Drehzahlmesser).
Anmerkung des Verfassers: Ich kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass es nur die Bf 109 B-1 gab. Alle Bf 109 ob A oder B waren schon mit Verstellluftschraube geplant. Lediglich ein Lieferproblem bei VDM brachte eine Notfalllösung mit Holzluftschraube. Diese wurde aber bereits im spanischen Bürgerkrieg umgebaut. Bei der Bf 109 A sehen Sie auf dem Foto die Stellungsanzeige unter einer weißen Abdeckung!
Die Bf 109 B-1 Luftpumpe ist hier in der oberen Position. Vermutlich aus der Fertigung Erla oder Fieseler.
Das Anzeige-Gerät der Bf 109 A und B zeigte einen Kraftstoffvorrat von 240 Liter an!
Bei dieser modernen Messung wird die Bewegung eines Schwimmers in einem Rohr, dass eine spiralförmige Führung als Widerstand hat, über die Spannung ständig abgegriffen. Das verändern der Höhe oder auch Tiefe veränderte auch den Widerstand. Diese Veränderung wurde mit der Übertragung zum Anzeigegerät dann zur Anzeige gebracht. Um bei Kunstflug und anderen Flugmanövern die Anzeigenadel nicht ständig zum bewegen zu bringen wurde die Kraftstoffvorratsanzeige innen als Kreuzspuleninstrument verarbeitet, was ein ständiges wechseln der Spannung verhinderte.
Auch wurde hier der Kraftstoff-Reststand abgelesen und zur Leuchte elektrisch übertragen.
Die Messerschmitt Bf 109 C und D hatten einen Tankinhalt von 337 Litern. Die Kraftstoffanzeige dürfte entweder 337 oder 340 Liter zur Anzeige gebracht haben. Auf den vorhandenen Fotos ist nur schwer der genaue Füllstand abzulesen. Ein Original Anzeigegerät liegt dem Verfasser nicht vor. Der Kraftstoffvorrat reichte für 1 Stunde und 20 Minuten Flugzeit!
In der Schematischen Darstellung ist oben Rechts die Reststandwarnung mit enthalten. Diese wurde aber erst bei der Bf 109 C und D mit eingebaut.
Das Foto oben zeigt eine Bf 109 D, die wie auch der Typ C mit elektrischer Vorratsmessung ausgerüstet wurde. Auch die Reststandwarnlampe ist hier auf dem Foto gut zu erkennen. Die Kraftstoffmenge hier wurde mit 340 Liter angezeigt. Beachten sie dazu die Anzeige rechts neben den Nullschuß- Knopf!
Foto: Sammlung Cohausz
Das nächste Foto zeigt die Bf 109 V13 die wie die V14 die Kraftstoff- Vorratsanzeige der Bf 109 E eingebaut hatte. Die beiden Versuchsträger waren aber eigene Konstruktionen und sind nur zum Teil zur Bf 109 E zuzuordnen. Links neben dem Kühlschacht ist die Anzeige zu sehen.
Foto: Airbus Corporate Heritage
Ab der Bf 109 „Emil“ wurde ein Tankinhalt von 400 Liter benötigt. Auch dies aus dem Grund, dass der Motor einen wesentlichen höheren Kraftstoffverbrauch hatte. Im Fokus lag bei der ersten Konstruktion ( Bf 109 V1) bereits das man 1: 30 Stunde fliegen wollte. Auf der Bf 109 E aufbauend wurde auch bei der Bf 109 F die Anzeige und das Volumen das angezeigt wird nicht verändert. Dennoch sind von zwei verschiedenen Herstellern Abweichungen im Tankvolumen zu sehen. Die Tankinhaltsanzeige von 410 und 400 Liter, warum dies genau war lässt sich nicht klären.
Die Bf 109 F hatte den Tankanschluss seitlich auch in der Gummimasse eingearbeitet, was eigentlich weniger Kraftstoffinhalt zur Folge gehabt haben müsste. Aber die Form des Kraftstofftank war an sich noch anders als bei der späteren Bf 109 G. Die Sessel oder auch Sitztank genannte Form wurde wie bereits geschrieben bei der Bf 109 G zum letzten Mal ausgeformt. Diese verblieb so in der Bf 109 K und auch noch in der H.
Foto vom Gerätebrett der ersten Bf 109 G in der Baureihen Reihe… der Bf 109 G-1
Eine Ausnahme machte die Bf 109 G-12, dieses Umbauflugzeug aus sich in Instandsetzung stehenden Flugzeugen vom Typ G, wurde durch den Umbau eines zweiten Sitzes des Lehrers im hinteren Rumpfbereich auf 240 Liter verkleinert. Dies führte zu einer Flugzeit von unter 30 Minuten. Durch einen meist anders geformten Zusatztank erhöhte man diese wieder auf etwa 60 Minuten. Bei der Bf 109 H konnten in der Verlängerung der Flügel zwei ungeschützte – also Metalltanks – eingebaut werden. Somit erhöhte sich hier das Volumen auf bis zu 600 Liter.
Sicher ist, dass die Tankanzeige der „H“ Stufe I. noch mit der alten Kraftstoffvorratsanzeige ausgerüstet wurde. Bei der Bf 109 G-12 vermutlich war diese auf 240 Liter begrenzt, also farblich markiert oder es wurde eine andere neue Anzeige eingebaut. Funde die das Bestätigen könnten sind nicht bekannt. Nur bei einem Fund war in einer Hilfskonsole rechts noch eine weitere Reststandswarnlampe montiert. Somit dürften Höchst und Reststand wohl angezeigt worden sein.
Als letztes stelle ich hier die Kraftstoffvorratsanzeige der Me 109 H in der Stufe III. vor. Das Flugzeug ist mehr als Neukonstruktion zu sehen als eine Bf 109. Doch ich möchte dieses beeindruckende Flugzeug der Firma zuordnen zu der der Entwurf gehörte. Bevor durch das Reichsluftfahrtministerium die weitere Entwicklung an die Firma Blom & Voss befohlen abgegeben wurde. Die Me 155/ BV 155, diese hatte mehrere zusätzliche Tanks mit einen Gesamtvolumen von 600 Litern.
Gerätebrett der BV 155 B aus den Unterlagen von Deutscheluftwaffe.de
| Typ | Anzeige | Art der Messung | Tankinhalt |
| Bf 109 A/B | 0 bis 240 Liter | Messung pneumatisch | 235 Liter |
| Bf 109 B | 0 bis 240 Liter | Messung elektrisch | 235 Liter |
| Bf 109 C/D | 0 bis 340 Liter | Messung elektrisch | 337 Liter |
| Bf 109 E/T | 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | 400 Liter |
| Bf 109 F | 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | 400 Liter |
| Bf 109 F | 0 bis 410 Liter | Messung elektrisch | 400 Liter |
| Bf 109 G/K/H* | 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | 400 Liter |
| Bf 109 G-12 | 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | 240 Liter |
| *Me 109 H (Stufe I) | 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | 400 Liter |
| 0 bis 400 Liter | Messung elektrisch | Der Einbau 2 x 100 Liter im Flüge L/R möglich | |
| Bf 109 H Stufe III/Bv 155 B | 0 bis 700 Liter | Messung elektrisch | 595 Liter |
*1 Es ist davon auszugehen, dass man den G /K Kraftstoffvorratsmesser nur mit einer Markierung auf 240 Liter versah. Zusätzlich nach Bodenfunden wurde eine zweite Kraftstoffreststand-Anzeige eingebaut. In der Funktion zusammen „Höchst und Reststand“ anzuzeigen.
Viele weitere Details zu allen Varianten der Bf 109 lassen sich in den zwei Büchern des Autors nachlesen:
Messerschmitt Bf 109 Einsatzmaschinen – Das Nachschlagewerk
Messerschmitt Bf 109 Versuchs- und Erprobungsträger und der Weg zur Serienproduktion
Cockpitprofil einer Hs 129 B-2, erstellt anhand von verfügbaren Fotographien und Daten aus den Handbüchern, die man auf der Homepage der „www.deutscheluftwaffe.de“ – https://www.deutscheluftwaffe.de findet. Die Verlinkung der FL./Ln.-Nummern führt ebenfalls auf diese Internet-Seiten. Es wird speziell nur auf einzelne Instrumentierungsoptionen der Hauptgerätetafel, der hier abgebildeten Fotos, eingegangen!
Ich habe leider übersehen, dass es bereits ein perfektes Cockpit Profil von Herrn Peter W Cohausz, für ein Instrumentenbrett einer Hs 129 B-0 in der Flugzeug Classic Ausgabe 9/2017, S. 42ff gibt, das ich hier wärmstens empfehlen möchte.
Source: https://i.postimg.cc/BZDGZjd4/Dt-BHq-SQVAAAJb-6.jpg
Das Instrumentenbrett war aus Aluminium gefertigt und in RLM 66 gehalten.
Der Text auf der Blechblende, unten neben dem Hebel für die Bordheizung, lautet möglicherweise „Gerät bei Wartungseinheit“ oder ähnlich. Siehe auch Aufnahme des originalen Instrumentenbrett aus der amerikanischen Beutemaschine FE-4600 (Hs 129 B-2).
Das Hinweisschild unter dem Patin Führertochterkompass bezieht sich auf Fluggeschwindigkeiten.
Versuch einer Rekonstruktion nach Fotos. (Information Herrn Cohausz)
Höhe Va km/h Höhe Va km/h
0 600 Sturzflug 4 550
2 600 Horiz.-Flug 6 500
Interessant bei allen Fotos ist, dass es offenbar keine händischen Eintragungen auf den Instrumentenbrettern für die einzelnen Stromkreise der Geräte und Schalter gegeben hat, wie sonst bei anderen Typen üblich. Lt. den vorliegenden Stromlaufplänen sind 3 Stromkreise für das Instrumentenbrett zu identifizieren. (SZKK4/SZKK3 – P33, Verschlussmerkleuchten – P82, Verdunkler – P12)
Source: Handbuch L.Dv.T.2129 Hs 129 B-1 und B2 Schusswaffenanlage MK 103 von 1944
Ein Bild mit dem Frequenzwahlschalter FS 16a. Es ist nur eine Verschlusskontroll-Lampe für den Rüstsatz 8 eingebaut. Zudem sind das AFN2 und die Borduhr (unter dem ZSK244) zusätzlich eingebaut.
Source: Jet&Prop Jan./Feb. 2019, S. 23
Ein Bild mit Bediengeraet BG 25a, die Borduhr fehlt
Source: Handbuch Hs 129 A und B von 1941, L.Dv.T. 2750/5
Mit Abwurfschaltkasten ASK-R, neben dem ZSK 244 zwei Schaltkästen ASK-N für die Betätigung der „Nebelgeräte“.
Cockpit und Instrumentenübersicht aus dem orig. Handbuch
Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943
Cockpitsektion der einzig erhaltenen HS 129 B-2, die sich in Sydney befindet.
Foto eines bestückten Brettes, das der Cockpitsektion aus Sydney entspricht.
Source: http://simhq.com/forum/files/usergals/2016/07/full-2410-123884-hs129_panel.jpg
Das einzige erhaltene originale Instrumentenbrett der Hs 129 B-2 Cockpitsektion, die sich in Sydney befindet, während der Restaurierung. Rekonstruktionsversuch der Instrumentierung siehe unten.
| Position | Gerät/ Instrument | Messbereich | Anforderungszahl |
| 1 | 2x Zündschalter SSH45/8Z | Fl.21119 | |
| 2 | Verschlusskontroll-Lampen Bordwaffen – 4x Merkleuchte-weiß | Fl.32529 | |
| 3 | Schalt-Zähl- Kontrollkasten SZKK 4 | Fl.47319 | |
| – mit 2x Schusszähler SZ100 | Fl.47314 | ||
| – mit 2x Schusszähler SZ500 | Fl.47312 | ||
| 4 | Betriebsdatenschieber | Fl.23501 | |
| – Betriebsdatentafel in Schieber | 156.902-4014 | ||
| – Deviationstabelle in Schieber | Fl 23906 | ||
| 5 | Drehschauzeichen für Staurohrheizung | Ein /Aus = weiß / schwarz | Fl.32530 |
| – oder Trommelschauzeichen | 19-6824C-1 | ||
| 6 | Haubennotwurf | ||
| 7 | Zünderschaltkasten ZSK 244A | Fl.50869 | |
| 8 | Führertochterkompass PFK- f2 | Fl.23334 | |
| 9 | Notzug für Bombenabwurf | Gerät-Nr.: 8-87.??? | |
| 10 | Kippschalter für Reihen-/Einzelabwurf | Rumpf/Flügel | Fl. 32346-3 |
| 11 | Anzeige für die Rumpf-/Flügelbewaffnung | ||
| 6 Druckknopfschauzeichen | Rollschauzeichen | 19-9610 A-2 | |
| – oder Lampen mit Celon-Scheiben | |||
| 12 | elektrischer Wendezeiger | Fl.22412 oder Fl.22407 | |
| 13 | Fahrtmesser | 80 – 750 km/h | Fl.22231 |
| 14 | Doppelladedruckmesser | 0,6-1,8 ata | Fl.20556 |
| 15 | Einbauöffnung entweder für | ||
| Bediengeraet BG 25a – oder | Ln.28810 | ||
| Frequenzwahlschalter FS 16a – oder | Ln.27264-1 | ||
| Abwurfschaltkasten ASK-R | Fl.50969 | ||
| 16 | Heizung-Verstellhebel | Zu/Auf/Max | |
| 17 | Kontrollampe Führerraumheizung | rot | |
| 18 | Borduhr BoUK 1 oder | Fl.23885 | |
| Anzeigegerät für Funknavigation AFN 2 | (Zielfluganzeiger) | Ln.27002 | |
| 19 | 4 Lampengerät für das Fahrwerk | ||
| – mit 2x Merkleuchte-rot | EIN | Fl.-32529-8 | |
| – mit 2x Merkleuchte-grün | AUS | Fl.32529-8 | |
| – oder Lampen mit Celon-Scheiben | rot und grün | ||
| 20 | Schaltkasten für Luftschraube | Schaltkasten | |
| a | – mit 2x Schwenkschaltern | ||
| b | – mit 2x Kellogschalter | LgNr. W1249? | |
| c | – mit 2x Leuchte-rot | ||
| d | – mit 2 x Leuchte-grün | ||
| 21 | Netzausschalter | Fl.32315-2 | |
| 22 | Beleuchtungsregler | Fl.32402-1 | |
| 23 | Fein-Grobhöhenmesser | 0-10.000 m | Fl.22320 |
Die Zuordnung der Ziffern für die Schalttafel der Luftschraubenverstellung ist in der Instrumentenübersicht des Cockpits eingearbeitet. (Siehe oben)
Der Text, der zwischen den beiden Verstell-Schaltern am unteren Rand der Schalttafel, der auf den originalen Fotos zu sehen ist, konnte leider nicht identifiziert werden. Es könnte ein Hinweis auf die Schalterstellung des Schalters zur Segelstellung sein. Gezogen „AUS“ keine Segelstellung, gedrückt in Segelstellung „EIN“.
Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943
Während den großen Nacht-Bomberoffensiven der Briten im Jahre 1943 konnte die Luftwaffe mit der Messerschmitt Bf 110 viele Erfolge melden.
„Die Nachtjagd bedeutete zu jener Zeit eine besondere Herausforderung, der nur absolut motivierte und trainierte Piloten entgegentreten konnten. Im Dunkeln der Nacht konnte sich die jeweilige Besatzung nur auf die Bordinstrumente, den Funksprechverkehr zum Bodenradar und ihre Intuition verlassen. Was die Nachtjagdpiloten mit ihren Kameraden von den Tagjagdgeschwadern verband, waren die schwerbewaffneten und in großen Zahlen auftretenden alliierten Bomber.“
Original-Gerätetafel Messerschmitt Me/Bf 110 G-4
Hintergrundinformationen zum Brett
( Eigentümer )
Gebaut wurde es vermutlich 1943/44 für die Bf 110 F oder frühe G. Später oben umgebaut mit SZK K 3, was den Einbau von zwei MK 108 anstatt der vier MG 17 in der Rumpfspitze belegt. Somit also Verwendung in einer Bf 110 G-2 oder vielleicht sogar einer G-3 oder G-4.
Mehrere Farbschichten belegen, dass die zugehörige Maschine wohl ein längeres Einsatzleben bis Kriegsende hatte, vielleicht auf einer Fliegerschule.
1945 wurde das Brett wohl im Raum Nürnberg ausgebaut. Da standen genug abgestellte Luftwaffenmaschinen z.B. in Fürth.
1978 tauchte es dann auf einem Flohmarkt in Süddeutschland auf, noch zur Hälfte gefüllt.
Die eingebauten Geräte waren eine Mischung aus früheren Instrumenten wie Tankanzeige der Bf 110 C (!) und spätere wie die Ladedruckmesser mit den Sektoren.
Gerätetafel vor ca. 30 Jahren
Die Suche nach den fehlenden Instrumenten und Teilen dauerte dann fast 30 Jahre bis alles weitgehend original wieder komplett war.
Die untere Hilfsgerätetafel mit den Abwurfschaltkästen ist eine Nachfertigung mit Originalgeräten. Der Oberbau mit den Lampen und dem Revi ist eine Rekonstruktion nach Fotos aus dem RAF-Museum. Die Beleuchtung ist funktionsfähig, einschließlich der UV-Lampen.
Momentan ist der Stand der Ausstattung der einer späteren Bf 110 G-4 mit Revi 16 B wie im RAF-Museum. Die gelbe Leitung links gehört zur Scheibenspülungsanlage. Bei der MK 108 war der Pulverdampf so intensiv, dass die Frontscheibe verrußte und die Maschinen mit einer Scheibenreinigung nachgerüstet werden mussten.
Gerätetafel vor dem Gesamtaufbau
(2010)
(Fertiggestellt 2013)
Fotos: Peter W. Cohausz
Aktualisierung 2019, Foto: Peter Cohausz
Aktualisierung November 2020, Fotos: Peter Cohausz
Detailfotos zur Konsole für Kompasseinbau (Notkompass), Teile-Nr. 919 0300 mit
Führerkompass FK 38, Fl.23233
und Geräteleuchte, Fl.32265