Gerätebrett der Junkers Ju 87 B-1 „Stuka“

Hinweis von Jens Schneider

Hier die Einzelheiten dazu:

Flugzeugtyp und Baureihe: Ju 87 B-1

Das Instrumentenbrett selbst ist ein originalgetreuer Nachbau unter Verwendung von Originalbeschlägen. Ich hatte vor einigen Jahren mal die Gelegenheit, ein originales B-1 Brett zu strippen, zu vermessen und durchzufotografieren. Die Durchführungen für den Bombennotzug und die Laderbetätigungsstange sowie Teile der Belüftungsdüse stammen aus einer Absturzbergung in Belgien (aus dieser Quelle stammt übrigens auch der aufgearbeitete ASK-V). Die Halterungen für die Blindflugtafel und einige Gewindebolzen dafür sowie der Rest der Belüftungsdüse stammen von dem legendären Schrottplatz in Karlsruhe/Söllingen. Die Junkers-Einnietmuttern (2 verschiedene Sorten) stammen aus einem alten Lagerbestand in der Nähe von Dessau.

Heute existieren insgesamt nur noch zwei vollständige Ju 87 !

Ein Exemplar befindet sich im Museum of Science and Industry in Chicago. Die letzte vollständig erhaltene Ju 87 in Europa befindet sich im Royal Air Force Museum Hendon, Großbritannien.

In Deutschland ist eine beschädigte Ju 87 im Auto & Technik-Museum in Sinsheim zu sehen, welche bei Marseille/F aus circa 50 Meter Wassertiefe geborgen wurde. Außerdem besaß das Deutsche Technikmuseum Berlin zwei Ju 87-Wracks, die in der russischen Tundra aufgefunden wurden. Eines wurde an einen Privatmann verkauft, das andere ist weiterhin öffentlich ausgestellt.

Sturzflugautomatik: Damit ein sicheres Abfangen auch bei durch die hohen G-Kräfte verursachter kurzzeitiger Bewusstlosigkeit des Piloten gewährleistet werden konnte, war in allen Ju 87 eine Sturzflug- und Abfangautomatik eingebaut, die dem Flugzeugführer das Anvisieren, das Anfliegen des Zieles und das anschließende Abfangen enorm erleichterte. Durch Betätigen der Automatik wurden die Sturzflugbremsen ausgefahren, worauf eine Trimmklappe am Höhenruder die Maschine in einen kopflastigen Flugzustand brachte. Außerdem wurde der Steuerknüppel auf einen Ausschlag von 5 ° begrenzt. Beim Erreichen einer vorberechneten Abwurfhöhe löste der Pilot die Bombe(n) aus, wodurch die Automatik die Trimmklappe wieder einfuhr, das Flugzeug schwanzlastig und der Abfangvorgang eingeleitet wurde. Damit die Bombe unter dem Rumpf nach dem Auslösen nicht in die Luftschraube geraten konnte, führte sie eine Abweisergabel aus dem Propellerbereich. In der Regel wurde der Sturz in einem Winkel von 70–90 ° geflogen.

Sirene: An beiden Fahrgestellverkleidungen waren bei den frühen Versionen der Ju 87 Lärmgeräte eingebaut, deren Luftschrauben durch den Fahrtwind angetrieben wurden. Diese sogenannten Jericho-Trompeten dienten zur Verstärkung des Heultons beim Sturzangriff. Als Teil der psychologischen Kriegsführung sollten sie den Gegner demoralisieren.