Segelflugzeugbau Scheider, Grunau – Besatzung: 1 – Spannweite: 13,50 m – Länge: 6,50 m – Höhe: 1,35 m – Leergewicht: 137 Kg – Abfluggewicht: 227 Kg max. – Höchstgeschwindigkeit: 200 Km/h – Gleitzahl: 17 bei 55 Km/h
Segelflugzeugbau Scheider, Grunau – Besatzung: 1 – Spannweite: 13,50 m – Länge: 6,50 m – Höhe: 1,35 m – Leergewicht: 137 Kg – Abfluggewicht: 227 Kg max. – Höchstgeschwindigkeit: 200 Km/h – Gleitzahl: 17 bei 55 Km/h
Vorgestellt wird ein gut erhaltenes, unrestauriertes Bodenfund-Gerätebrett vom Segelflugzeug Meise. Die Vorderseite ist im Laufe der Nutzungsdauer scheinbar mehrfach überlackiert worden, die Rückseite ist unlackiert. Auf der Rückseite befindet sich ein Einschlagstempel „L12“.
Eventuell handelt es sich auch um ein Gerätebrett aus der DFS-Meise von 1944, welche in den 1950`er Jahren in der DDR wieder neu aufgebaut und geflogen wurde.
Vermutlich wurde das Gerätebrett aber in den 1950`er Jahren in der DDR komplett neu hergestellt und mit verfügbaren Geräten instrumentiert.
Nach Kriegsende wurden in der DDR bis 1959 noch 150 Meisen gebaut und bis 1977 bei der GST geflogen. Drei davon waren Eigenbauten, der größte Teil, mit 147 Stück des als Lom 59 „LO-Meise“ bezeichneten Modells, stammte jedoch aus dem VEB Apparatebau Lommatzsch.
Zum Einbau in das Gerätebrett wurden DDR-Geräte, bzw. vorhandenen Geräte aus der Kriegszeit verwendet.
Da bei dem gezeigten Gerätebrett keine Instrumente mehr eingebaut waren, kann hier nur spekuliert werden, was genau eingebaut war, und im Laufe der Nutzungsdauer ausgetauscht wurde. Ab 1960 wurden fast ausschließlich russische Flugzeuginstrumente verbaut. Der ursprünglich eingebaute Führerkompass FK 38 wurde durch einen Nachkriegskompass, vermutlich aus DDR-Produktion (VEB Freibergerger Präzisionsmechanik) oder aus russischer Produktion ausgetauscht. Dafür wurde der untere Ausschnitt für die Kompensierung vom FK 38 verschlossen.
Material ist Aluminium / Dural.
Variometer, L.G.35.7170, Baujahr: 1959, Hersteller: VEB Welta-Werk, Freital
Variometer, L.G.35.7046, Baujahr: 1959, Hersteller: VEB Welta-Werk, Freital
Wendezeiger, L.G.35.5030, Baujahr: 1958, Hersteller: VEB Freiberger Präzisionsmechanik
Fein-Grobhöhenmesser, L.G.35.7031, Baujahr: 1944, Hersteller: R.Fuess, Berlin (Fl.22320)
Fahrtmesser, L.G.35.7370, Baujahr: 1957, Hersteller: Karl Schmidt KG, Merbelsrod/ Thüringen
Fahrtmesser, L.G.35.7377, Baujahr: 1958, Hersteller: Karl Schmidt KG, Merbelsrod/ Thüringen
Die DFS Meise ist ein Segelflugzeug, das für den olympischen Wettbewerb konstruiert wurde. Daher auch der Name „Olympia-Meise“
Da das Segelfliegen 1940 als olympische Disziplin eingeführt werden sollte, wurde 1938 ein Einheitsflugzeug von der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) konstruiert, um gleiche Chancen für alle Piloten zu garantieren. Ein Team unter der Führung von Hans Jacobs entwarf die Meise 1938. Dabei sollte der Entwurf die Bedingungen der Ausschreibung als Segelflugzeug für die olympische Klasse erfüllen.
Die DFS Meise ist ein leichter Leistungssegler. Die einfache Konstruktion in Holzbauweise ermöglichte es, das Flugzeug relativ einfach zu reparieren bzw. nachzubauen.
Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fanden die olympischen Spiele in Helsinki, für die die Meise bestimmt war, niemals statt.
Obwohl die Meise niemals das „olympische“ Segelflugzeug wurde, als das es gedacht war, kann dennoch gesagt werden, dass es für viele Piloten in vielen Ländern das Flugzeug war, mit dem diese zum ersten Mal den Trichter um ihren Platz verlassen haben, um die Kunst des Überlandflugs zu erlernen. Kein anderes Überland-Segelflugzeug vorher stand in einer solch großen Anzahl zur Verfügung wie die Meise. Die von Schempp Hirth im Jahre 1939 entwickelten Sturzflugbremsen machten es ideal für Außenlandungen auf kleinen Feldern.
Die Spannweite beträgt 15 m, die Gleitzahl liegt bei 26.
Mit über 625 während des Krieges in Deutschland gebauten Meisen erreicht diese nach der SG 38 (9500 Stück), dem Grunau Baby 2b (über 4000 Stück) und dem Kranich 2 (1600 Stück) den vierten Platz der während des Krieges in Deutschland gebauten Segelflugzeuge.
Bemerkung zur Werksaufnahme aus dem Archiv von Peter W.Cohausz:
Bei dem vorliegenden Cockpitfoto der Junkers Ju 52/3mg7e ist zu beachten:
Der ältere Kurszeiger fehlt rechts und das Einbauloch wurde mit einem Blinddeckel abgedeckt. Das Warmluftenteisungsanzeigegerät Fl.20342 ist bis 160°C, der Außenlufttemperaturanzeiger ist eine umschaltbare Version von Fl.20349 und der Schalter für die Luftschraubenenteisung hat drei Stellungen.
Quelle: Archiv Peter W.Cohausz
Junkers Ju 52 /3m mit Schwimmern (Norwegen)
Quelle: Archiv Peter W.Cohausz
Allgemeines von Peter W.Cohausz zu den beiden Varianten, die zur Gerätetafel passen könnten:
Junkers Ju 52/3mg5e
Land/Seetransporter mit Fahrwerk oder Schwimmern, 3 x 660 PS BMW 132T Warmluftenteisungsanlage, zusätzliche Bewaffnung mit 4-5 MG 15 in den Fenstern, Funkanlage mit FuG 5aU oder FuG 10 mit TZG 10, Peil G V, FuBl 1, FuG 25 Patin-Fernkompassanlage.
Junkers Ju 52/3mg7e
Baugleich wie Ju 52/3mg5e, jedoch mit verlängerter Ladeklappe auf der rechten Rumpfseite und Siemens K4ü-Kurssteuerung.
Während den großen Nacht-Bomberoffensiven der Briten im Jahre 1943 konnte die Luftwaffe mit der Messerschmitt Bf 110 viele Erfolge melden.
„Die Nachtjagd bedeutete zu jener Zeit eine besondere Herausforderung, der nur absolut motivierte und trainierte Piloten entgegentreten konnten. Im Dunkeln der Nacht konnte sich die jeweilige Besatzung nur auf die Bordinstrumente, den Funksprechverkehr zum Bodenradar und ihre Intuition verlassen. Was die Nachtjagdpiloten mit ihren Kameraden von den Tagjagdgeschwadern verband, waren die schwerbewaffneten und in großen Zahlen auftretenden alliierten Bomber.“
Original-Gerätetafel Messerschmitt Me/Bf 110 G-4
Hintergrundinformationen zum Brett
( Eigentümer )
Gebaut wurde es vermutlich 1943/44 für die Bf 110 F oder frühe G. Später oben umgebaut mit SZK K 3, was den Einbau von zwei MK 108 anstatt der vier MG 17 in der Rumpfspitze belegt. Somit also Verwendung in einer Bf 110 G-2 oder vielleicht sogar einer G-3 oder G-4.
Mehrere Farbschichten belegen, dass die zugehörige Maschine wohl ein längeres Einsatzleben bis Kriegsende hatte, vielleicht auf einer Fliegerschule.
1945 wurde das Brett wohl im Raum Nürnberg ausgebaut. Da standen genug abgestellte Luftwaffenmaschinen z.B. in Fürth.
1978 tauchte es dann auf einem Flohmarkt in Süddeutschland auf, noch zur Hälfte gefüllt.
Die eingebauten Geräte waren eine Mischung aus früheren Instrumenten wie Tankanzeige der Bf 110 C (!) und spätere wie die Ladedruckmesser mit den Sektoren.
Gerätetafel vor ca. 30 Jahren
Die Suche nach den fehlenden Instrumenten und Teilen dauerte dann fast 30 Jahre bis alles weitgehend original wieder komplett war.
Die untere Hilfsgerätetafel mit den Abwurfschaltkästen ist eine Nachfertigung mit Originalgeräten. Der Oberbau mit den Lampen und dem Revi ist eine Rekonstruktion nach Fotos aus dem RAF-Museum. Die Beleuchtung ist funktionsfähig, einschließlich der UV-Lampen.
Momentan ist der Stand der Ausstattung der einer späteren Bf 110 G-4 mit Revi 16 B wie im RAF-Museum. Die gelbe Leitung links gehört zur Scheibenspülungsanlage. Bei der MK 108 war der Pulverdampf so intensiv, dass die Frontscheibe verrußte und die Maschinen mit einer Scheibenreinigung nachgerüstet werden mussten.
Gerätetafel vor dem Gesamtaufbau
(2010)
(Fertiggestellt 2013)
Fotos: Peter W. Cohausz
Aktualisierung 2019, Foto: Peter Cohausz
Aktualisierung November 2020, Fotos: Peter Cohausz
Detailfotos zur Konsole für Kompasseinbau (Notkompass), Teile-Nr. 919 0300 mit
Führerkompass FK 38, Fl.23233
und Geräteleuchte, Fl.32265
Quelle: Archiv Peter Cohausz
Das hier vorgestellte originale Zusatzgerätebrett besteht komplett aus Sperrholz in den Maßen von 295 mm Höhe, 107 mm Breite und einer Tiefe von 90 mm. Die Materialstärke des Birkensperrholzes beträgt 5mm.
Die Konsole ist komplett im Farbton RLM 66 lackiert. Es handelt sich um ein „geflogenes Original“.
Solche Zusatzgerätetafeln wurden in den „Schnellbomber-Versionen“ der Messerschmitt Me 262 A eingebaut.
Die Bordnetzkennungen für die beiden Bombenschlösser „R4“, „R5“, sowie „R6“ für den Zünderschaltkasten ZSK 244 A-2 wurden vom Bordwart oder Bordelektriker mit Pinsel von Hand aufgetragen.
In der Zusatzgerätetafel sind 2 Stück Drehschauzeichen, Fl.32530, eingebaut, sowie der Zünderschaltkasten ZSK 244 A-2, Fl.50869.
Es sind auch historische Fotos bekannt, wo anstatt der Drehschauzeichen eine Reduzierblech mit 2 Stück Trommelschauzeichen EG 271 eingebaut sind.
Quelle: Archiv Peter Cohausz
Führergerätetafel
„DFS Kranich II“
(Doppelsitzer)
– Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug-
Originale Gerätetafel des vorderen Führersitzes aus dem Doppelsitzer DFS Kranich II. Die Gerätetafel besteht aus 1,5 mm starkem Duralblech, und ist noch originallackiert (schwarz, seidenmatt). Der Höhenmesser und das Variometer sind noch originalmontiert. Die restliche, fehlende Instrumentierung wurde nach Angaben des Verkäufers rekonstruiert und eingebaut. Die meisten Instrumente stammen vom Hersteller Askania A.G., um so erstaunlicher ist, dass das Variometer von einem anderen Hersteller stammt. Die Geräte sind mit den originalen Befesrtigungsschrauben (M4x20), Sicherungsscheiben und Muttern montiert. Die Verschraubungen bestehen aus Buntmetall, sind geschwärzt, und der Schraubenkopf sowie die Muttern sind schwarz lackiert. Das Baujahr lässt sich nicht eindeutig festlegen, wird aber mit 1940-1942 geschätzt.
originales Hinweisschild aus einem DFS Kranich II (Material: Zink)
Hier eine DFS Kranich II im Schlepp
Dieses Gerätebrett ist ein gut erhaltener Bodenfund aus einem Bunker und wurde mit originalen Instrumenten bestückt.