Gerätebrett Siebel Si 204 D-0 / D-1

Vorgestellt wird ein originales Gerätebrett für die Motorüberwachung einer Siebel Si 204 D.

Das zweimotorige Flugzeugbaumuster wurde ursprünglich als Reiseflugzeug konzipiert, fand aber schnell in der Luftwaffe Verwendung als Schulflugzeug für die Blindflugausbildung, sowie als Verbindungsflugzeug.

Motorisiert war die Si 204 mit 2 Flugmotoren vom Typ Argus As 410, bei späteren Baumustern mit As 411.

Das kleine Gerätebrett aus Dural hat die Maße von 220 x 173 mm und eine Stärke von 3 mm.

Zur Befestigung der 4 Instrumente, kleiner Baunorm, wurden Einpressmuttern verwendet, für den Dopelladedruckmesser und Doppeldrehzahlanzeiger wurden Annietmuttern verwendet.

Eingebaut waren folgende 6 Geräte:

2x Fl.20575, elektr. Zweifach-Druckanzeiger

2x Fl.20342, elektr. Temperaturanzeiger für Schmierstofftemperatur

1x Fl.20556, Dosen-Doppel-Ladedruckmesser

1x Fl.20270, elektr. Doppeldrehzahlanzeiger

 

Im Fundzustand war das Gerätebrett bereits mehrfach über lackiert.

Ein Zweifach-Druckanzeiger wurde durch ein Gerät (Fl.20572) mit falschem Meßbereich ausgetauscht, ein Temperaturanzeiger war defekt.

 

Das Gerätebrett wurde komplett vom alten Lack befreit, so dass man den werksseitig verwendeten Decklack bestimmen konnte. Ursprünglich war das Gerätebrett im Farbton RLM 66 lackiert. Aufgrund einer fehlenden Grundierung löste sich dieser Originallack vermutlich recht schnell vom oberflächenglatten Gerätebrett. Die Rückseite war unlackiert.

Dieser Prozess der sich ablösenden Deckfarbe ist auch gut auf einem historischen Cockpitfoto einer Siebel Si 204 D zu sehen.

Quelle: Archiv Peter Cohausz

 

Das blanke Dural -Gerätebrett wurde anschließend, gemäß der damaligen Verfahrensweise, ohne Grundierung im Farbton RLM 66 lackiert.

Beide Zweifach-Druckanzeiger (Fl.20575) und der defekte Temperaturanzeiger (Fl.20342) wurden durch baugleiche Geräte ersetzt.

Bei der Grundüberholung der Geräte, wobei auch mehrere Farbschichten auf den Fronten entfernt wurden, kamen die ursprünglich verwendeten Farbkennzeichnungen und Kennzeichnungen der Messbereiche zum Vorschein.

Die ursprüngliche, farbige Kennzeichnung der Frontbereiche wurde bei allen Geräten rekonstruiert und erneuert.

Zur Befestigung wurden die originalen Schrauben in der Gewindegröße M4 verwendet.